In der heutigen digitalen Welt hat sich das Kennenlernen völlig gewandelt. Immer mehr Menschen entscheiden sich, ihre Suche nach einer Beziehung über Dating-Apps zu starten. Der Trend zum Online-Dating hat sich etabliert und bietet viele Möglichkeiten, ist aber gleichzeitig auch mit Herausforderungen verbunden, gerade für Neueinsteiger.
Eine der großen Hürden für viele ist die Vielzahl der verfügbaren Plattformen. Hier sind nicht nur bekannte Namen wie Tinder oder Bumble im Spiel; auch andere Dienste wie Hinge, Badoo, OkCupid, Elitepartner oder Parship haben ihre eigenen Anhänger. Die breite Palette an Angeboten kann verwirrend sein, vor allem, wenn man nicht weiß, welche App am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. „Es ist sinnvoll, verschiedene Dating-Apps auszuprobieren, um zu erfahren, wo man sich am wohlsten fühlt“, erklärt die Psychologin und Dating-Expertin Pia Kabitzsch.
Was ist Online-Dating und wie funktioniert es?
Das Prinzip der meisten Dating-Apps ist recht simpel und basiert auf dem sogenannten Swipe-Mechanismus. Nutzer erstellen ein Profil mit Informationen und Fotos und werden dann mit anderen Profilen konfrontiert. Gefällt einem ein Profil, wischt man nach rechts; wenn nicht, nach links. Wenn beide Nutzer Interesse zeigen und sich nach rechts wischen, entsteht ein sogenanntes „Match“, das den Austausch von Nachrichten ermöglicht. Diese spielerische Herangehensweise macht das Online-Dating dynamisch und wahrscheinlich auch unterhaltsam.
Wichtig ist jedoch, dass viele Apps in einer kostenlosen Version einige Funktionen und Extras anbieten. Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnt jedoch, dass Nutzer genau auf die Bedingungen achten sollten, da versteckte Kosten für zusätzliche Funktionen schnell aufkommen können, beispielsweise für den Versand von Nachrichten.
Ein weiterer Aspekt des Online-Datings ist die hohe Bedeutung der Profilgestaltung. Die Experten raten, ein authentisches Bild von sich selbst zu vermitteln. Die Profile sollten nicht wie Bewerbungsunterlagen aussehen. Stattdessen ist es besser, echte und unverfälschte Fotos zu verwenden. „Egal wie man aussieht, wichtig ist, dass die Bilder aktuell sind und einen realistischen Eindruck vermitteln“, so Kabitzsch.
Wie erstellt man ein ansprechendes Profil?
Die Profilbeschreibung, auch Bio genannt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontaktaufnahme. Studien zeigen, dass eine kreative und humorvolle Bio oft zu mehr Matches führt. Statt einfacher Informationen wie „Ich trinke gern Kaffee“ könnte man auch formulieren: „Mein Kaffee und ich, wir sind unzertrennlich!“. Hierbei können künstliche Intelligenz-Tools wie ChatGPT hilfreich sein, um den Text interessanter zu gestalten oder aber Freunde und Familie nach ihrer Wahrnehmung zu fragen.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Erstnachricht. Experten empfehlen, eine Nachricht zu verfassen, die auf den Inhalt des Gegenübers eingeht und eine Antwort provoziert. Es wird geraten, Geschlechterrollen zu ignorieren; jeder sollte den ersten Schritt machen können. „Die alten Regeln zum Anschreiben sind überholt“, hebt Kabitzsch hervor. Zusätzlich sollte man darauf achten, den Namen des anderen in der Nachricht zu verwenden, um eine persönliche Verbindung herzustellen.
Anfangs können viele scheu sein, aber es ist wichtig, so schnell wie möglich den Kontakt zur Online-Ebene zu verlassen. Geplante Treffen sollten nicht hinausgezögert werden, da ein zu langes Warten potentielle Enttäuschungen hervorrufen kann. Vor einem Date können Telefonate oder Videocalls helfen, um eine bessere Vorstellung vom Gegenüber zu bekommen.
Gleichzeitig spielt die Sicherheit beim Online-Dating eine entscheidende Rolle. Buttler empfiehlt, beim Austausch persönlicher Informationen vorsichtig zu sein. Beispielsweise sollte man nicht sofort Details über seine finanzielle Situation preisgeben. Ein weiterer sicherheitsrelevanter Tipp lautet, sich bei einem ersten Treffen an einem öffentlichen Ort zu verabreden und immer Freunde oder Familie über den Termin zu informieren.
Schließlich sollten Nutzer der verschiedenen Plattformen auch die Möglichkeit in Anspruch nehmen, ihre Profile verifizieren zu lassen, um sicherzustellen, dass die Kontakte real sind. Kabitzsch rät dazu, nur mit verifizierten Profilen zu kommunizieren, um das Risiko von Fake-Profilen zu minimieren.