Im September 2024 können Autofahrer in Nordrhein-Westfalen (NRW) mit einer erhöhten Militärpräsenz auf Autobahnen und Bundesstraßen rechnen. Dies folgt einem groß angelegten Manöver der britischen Streitkräfte, das am Truppenübungsplatz Senne bei Paderborn durchgeführt wird. An insgesamt zehn Tagen, vom 3. bis 6. September und vom 14. bis 18. September, werden täglich bis zu 70 Militärfahrzeuge auf den Straßen beobachtet werden. Dieses Ereignis erfordert besondere Aufmerksamkeit und Vorsicht von den Verkehrsteilnehmern.
Die britischen Streitkräfte haben angekündigt, dass möglicherweise auch die Autobahn 33 und vielleicht sogar die Autobahn 2 von den Konvois betroffen sein könnten. Diese machen sich vom Nordsee-Hafen in Emden auf die Reise zur Normandy-Kaserne, die nördlich von Paderborn liegt. Die Genaugkeit der Routen wird aus sicherheitsrelevanten Gründen jedoch nicht kommuniziert. Bereits Anfang des Jahres fand in Sennelager mit „Steadfast Defender“ eines der größten NATO-Manöver statt, und auch damals mussten Autofahrer auf militärischen Fluglärm achten.
Besondere Verkehrsregeln während des Manövers
Die Truppenbewegungen werden nicht nur als eindrucksvolle Demonstration militärischer Stärke wahrgenommen, sondern sie bringen auch neue Herausforderungen für den Straßenverkehr mit sich. Massive Fahrzeugkolonnen, die bis zu einem Kilometer lang sein können, werden in einem langsamen Tempo unterwegs sein. Das Territorialkommando der Bundeswehr hat daher die Verkehrsteilnehmer aufgefordert, erhöhte Aufmerksamkeit beim Fahren zu zeigen, da die Sicherheit auf den Straßen oberste Priorität hat.
Um mögliche Komplikationen im Verkehr zu vermeiden, ist es wichtig, sich an bestimmte Regeln zu halten, die während dieses Zeitraums gelten. Hier sind einige der relevanten Vorschriften:
- Kolonnenvorrecht: Wenn ein Führungsfahrzeug an der Spitze des Konvois fährt, dürfen alle dazugehörigen Fahrzeuge trotz roter Ampeln nachfahren. Andere Verkehrsteilnehmer müssen in diesen Situationen warten.
- Überholen: Ungeachtet der Umstände ist das Überholen einer Kolonne nur im Ganzen erlaubt. Das Einscheren zwischen den Fahrzeugen ist strikt untersagt, mit Ausnahme von mehrspurigen Schnellstraßen, wo zivile Autofahrer temporär einordnen dürfen, solange sie den Konvoi schnellstmöglich wieder verlassen.
Diese Regelungen sollen nicht nur die Sicherheit der militärischen Konvois gewährleisten, sondern auch verhindern, dass es im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen kommt. Es wird empfohlen, sich frühzeitig über den jeweiligen Reiseverlauf und mögliche Umleitungen zu informieren, um unnötige Verspätungen zu vermeiden und die Verkehrssituation nicht weiter zu belasten.
Die Verlagerung der britischen Streitkräfte auf die Straßen von NRW ist Teil einer langfristigen Strategie, die militärische Trainingseffizienz zu erhöhen und die Einsatzfähigkeit der Truppen zu verbessern. Solche Manöver sind entscheidend, um die Reaktion der Truppen auf unterschiedliche Szenarien im In- und Ausland zu testen. Für die Öffentlichkeit ist es jedoch unerlässlich, diese Zeiten der militärischen Aktivität als eine Phase der besonderen Vorsicht zu betrachten.