Paderborn

Von der Druckmaschine zum Stethoskop: Michael Scholz Weg in die Pflege

Nach fast 40 Jahren im Druckgewerbe und dem Verlust seines Arbeitsplatzes hat Michael Scholz mit fast 60 Jahren eine neue Karriere als Pflegefachassistent im St.-Vincenz-Krankenhaus in Paderborn eingeschlagen, um den wachsenden Bedarf an Pflegekräften zu decken und sich für die Gesundheit von Menschen einzubringen.

Die berufliche Neuorientierung von Michael Scholz bringt frischen Wind in die Pflegebranche und zeigt auf, wie wichtig Quereinsteiger für das Gesundheitssystem sind. Scholz, der lange Jahre als Schriftsetzer arbeitete, hat sich im Alter von fast 60 Jahren entschieden, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Diese Entscheidung könnte nicht nur für ihn persönlich vorteilhaft sein, sondern auch für die Region Paderborn, die vor erheblichen Herausforderungen im Pflegebereich steht.

Die Notwendigkeit von Quereinsteigern in der Pflege

Die Pflegebranche sieht sich einem akuten Fachkräftemangel gegenüber. Laut aktuellen Angaben der Agentur für Arbeit hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege im Kreis Paderborn zwar zugenommen, jedoch werden zukünftige Engpässe erwartet, insbesondere durch den demografischen Wandel und den bevorstehenden Ruhestand vieler Pflegekräfte. Diese Situationen eröffnen Türen für Menschen wie Michael Scholz, die bereit sind, ihr berufliches Leben umzukrempeln und für die Gesundheit anderer zu sorgen.

Ein Neuanfang im St.-Vincenz-Krankenhaus

Nach einer Ausbildung als Pflegefachassistent fand Scholz im St.-Vincenz-Krankenhaus in Paderborn eine neue berufliche Heimat. Diese Entscheidung kam, nachdem er festgestellt hatte, dass seine ursprüngliche Branche in einem tiefgreifenden Wandel war. „Ich habe immer nach etwas gesucht, wo ich gebraucht werde“, so Scholz, der nun täglich mit einem Stethoskop den Zustand von Patienten überprüft.

Der Wandel eines Lebensstils

Scholz beschreibt den Wechsel von der industriellen Umgebung der Druckerei zur ruhigen und zugleich herausfordernden Welt der Pflege als einen Schritt, bei dem er seine vorherige Linie hinter sich ließ. „Heute trage ich weiße Kleidung, und die täglichen Herausforderungen bringen mir viel mehr Erfüllung“, äußert er sich. Die positiven Rückmeldungen der Patienten bestärken ihn in seiner neuen Rolle. „Der Zuspruch an einem Tag in der Pflege ist mehr wert als in einem ganzen Jahr in der Industrie“, sagt er.

Das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit

Michael Scholz nahm auch an einem Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit Paderborn teil, wo er wichtige Informationen über den Ausbildungsablauf und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten erhielt. Solche Beratungen sind entscheidend für Menschen, die einen Karrierewechsel in Betracht ziehen, insbesondere in einem so komplexen und anspruchsvollen Bereich wie der Pflege.

Persönliche Einsichten und Ausblick

Die Herausforderungen der Pflege sind nicht zu unterschätzen. „Es ist wichtig, ein Gespür für die Menschen zu entwickeln“, sagt Scholz und fügt hinzu, dass man auch schwierige Situationen akzeptieren lernen muss, wie den Wunsch eines Menschen, in Ruhe zu sterben. Seine beeindruckende berufliche Reise zeigt, dass es nie zu spät ist, einen neuen Weg einzuschlagen und dadurch anderen zu helfen.

Konstanz in der Unsicherheit

Obwohl viele Berufseinsteiger in der Pflege mit Unsicherheiten und Herausforderungen konfrontiert sind, erkennt Scholz, dass er einen sinnvollen und wertvollen Beitrag leisten kann. „Ich fühle mich gebraucht. Und das ist für mich von unschätzbarem Wert“, resümiert der 61-Jährige, der den Weg für weitere Quereinsteiger ebnen möchte. Ehemalige Beschäftigte anderer Branchen könnten ebenfalls motiviert werden, der Pflege beizutreten und die Stimme der Erfahrung in die Teams einzubringen.

Für alle Interessierten, die ähnliche Überlegungen anstellen möchten, bietet die Agentur für Arbeit in Paderborn hilfreiche Beratungen an. Informationen zur Umschulung und den damit verbundenen Fördermöglichkeiten sind über die Webseite oder telefonisch verfügbar.

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