Traditionelles Handwerk trifft auf spirituelle Hoffnung
In einer bemerkenswerten Verbindung von Tradition und Hoffnung werden am 2. August 2024 im bayerischen Passau zwei neue Glocken für die Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem gegossen. Dieses Ereignis ist nicht nur für die Gemeinschaft der Benediktiner von Bedeutung, sondern fungiert auch als ein Zeichen der Einheit und des Friedens in einer Zeit, in der Konflikte und Unruhen die Region plagen.
Die Rolle der Glocken für den Frieden
Die Glocken sind mehr als nur metallene Instrumente; sie tragen eine tiefere Bedeutung. Abt Nikodemus Schnabel erklärt, dass eine der beiden neuen Glocken, die Sankt-Nikodemus-Glocke, und eine Friedensglocke Teil eines größeren Projekts zur Generalsanierung des Geläuts der Abtei sind. „Wir möchten mit diesen Glocken ein starkes Zeichen für den Frieden setzen,“ so Schnabel. Dies wird unterstrichen durch die Worte von Konrad Kobler, dem Vorsitzenden der Ritterschaft zum Heiligen Georg, der sagt: „Anstatt Waffen liefern wir Glocken und gute Töne.“ Diese Haltung zeigt die Entschlossenheit der Gemeinschaft, gewaltfreie Alternativen zu fördern.
Finanzierung und Unterstützung durch die Gemeinschaft
Die Finanzierung der Glocken erfolgt durch großzügige Spenden, darunter eine bedeutende private Zuwendung sowie eine Sammelaktion unter den Mitgliedern des Ritterordens in Passau, die 25.000 Euro für die Friedensglocke aufbrachten. Schnabel hebt hervor, dass zwar die Glocken nur einen kleinen Teil der Gesamtsumme ausmachen, die für die dringend notwendige Renovierung des Geläuts verwendet wird, gleichzeitig aber auch symbolische Bedeutung haben. Diese Großspende ist ein Geschenk eines befreundeten Ehepaares zur Abtsweihe im Mai 2023.
Hintergrund der Projekte
Die Glockenprojekte wurden vor dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 initiiert, was die Dringlichkeit und den Wunsch nach Frieden in der Region nur weiter unterstreicht. Die Abtei selbst hat in den letzten Jahren von bedeutenden Förderungen profitiert, die unter anderem von der letzten deutschen Bundesregierung bereitgestellt wurden. Diese Generalsanierung ist Teil eines umfassenderen Plans, der auch die religiöse Innenausstattung der Abtei und das angeschlossene Studienhaus „Beit Josef“ umfasst.
Ein Klang, der alle anspricht
Mit dem anstehenden Flug der Glocken nach Israel im Herbst steht die Glockenweihe noch aus, möglicherweise für den ersten Advent am 1. Dezember. Laut Kobler ist der Klang einer Glocke ein unüberhörbares Zeichen für den Frieden, „eine Sprache, die alle betrifft und die unangreifbar ist.“ Dies bringt nicht nur einen kulturellen Aspekt mit sich, sondern soll auch als Symbol für Einheit und Zusammenhalt im Heiligen Land fungieren.
Die Initiativen der Benediktiner und der Georgsritter sind ein Lichtblick inmitten von Herausforderungen und haben das Potenzial, die Gemeinschaft sowohl lokal als auch global zu inspirieren. Die Hoffnung auf Frieden wird durch diese festlichen Klänge bekräftigt, die in einer Region, die oft unter Konflikten leidet, eine Botschaft der Versöhnung und des Verständnisses senden.
– NAG