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Römische Geschichte neu erleben: Donaulimes mit AR-Entdeckungsreise

Bei der Eröffnung der Donaulimes Welterbe-Runde in Oberösterreich wurde die römische Geschichte entlang des Radwegs zwischen Passau und Schlögen durch den Avatar Severinus mittels Augmented Reality erlebbar gemacht, um das UNESCO-Weltkulturerbe zu stärken und Radfahrer:innen ein einzigartiges kulturelles Erlebnis zu bieten.

Augmented Reality eröffnet den Blick auf die römische Geschichte am Donaulimes: Das UNESCO-Welterbe kann nun auf neue, aufregende Weise erlebt werden. Im Bezirk Rohrbach, Eferding und Schärding wurde mit dem Interreg-Projekt „Donaulimes Welterbe-Radrunde“ eine innovative Radroute geschaffen. Die 80 Kilometer lange Rundtour zwischen Passau und Schlögen erweckt das römische Erbe unserer Vorfahren zu neuem Leben. Die Strecke ist durchgehend beschildert und ermöglicht es den Teilnehmern, Geschichte aktiv zu erleben.

Ein Kernstück der Neugestaltung der Radroute ist der digitale Guide, der in Form eines Avatars auftritt – Severinus. Dieser virtuelle Geschichtenerzähler führt die Radfahrer entlang der UNESCO-Welterbestätten und Ausgrabungsorte. Durch einfaches Scannen eines QR-Codes, der an jedem Standort angebracht ist, können die Besucher spannende Geschichten direkt auf ihrem Smartphone abrufen. „Die AR-Elemente sind so gestaltet, dass sie die Gäste an die verschiedenen Stätten locken und ihnen ein tieferes Verständnis der Geschichte bieten“, erläutert Petra Riffert. So wird das UNESCO-Weltkulturerbe in einem neuen Licht präsentiert und besser vermarktet, was die Attraktivität für Touristen steigert.

Die Aufwertung des Donauradweges

Die digitale Umsetzung ermöglicht nicht nur einen informativen Zugang zu den historischen Stätten, sondern fördert auch das Radfahren als Freizeitaktivität. Landesrat Markus Achleitner hob bei der Eröffnung hervor, dass 2023 bereits 926.000 Radfahrer am Donauradweg festgehalten wurden. Insbesondere die Steigerung der Zahl der Radurlauber auf 203.720 und die positive Entwicklung im E-Bike-Segment sind ermutigende Zeichen. Achleitner betonte, dass es wichtig ist, den Radfahrern auf ihrer Strecke von Passau nach Wien vielfältige Attraktionen zu bieten, die sie zum Verweilen einladen.

Die Investitionen in die Infrastruktur des Donauradwegs, die nun abgeschlossen sind, unterstützen die einfache Erreichbarkeit der historischen Stätten. Der südländische Abschnitt, der nun vollständig eröffnet ist, ist ein Teil der ehrgeizigen Pläne zur Schaffung eines durchgehenden Radwegs von Passau bis Schlögen.

Ein Blick auf die römische Geschichte

Mit einem Budget von 100.000 Euro stellt das Projekt nicht nur einen bedeutenden kulturellen Mehrwert für die Region dar, sondern auch ein wirtschaftliches Potenzial zur Steigerung des touristischen Interesses. Riffert erklärt weiter, dass die Intention hinter der digitalen Erzählweise darin besteht, „alte Mauern zum Sprechen zu bringen“ und die antiken Fundstätten durch Geschichten von Severinus lebendig zu machen.

Die einzelnen Stationen entlang der Radroute wie das Kastell Boiotro in Passau und der Römerpark in Schlögen bieten Besuchern immersive Erlebnisse und schaffen so einen greifbaren Bezug zur römischen Geschichte. Bürgermeister Roland Pichler aus Engelhartszell ergänzt: „Die digitale Aufwertung der Ausgrabungsstätte birgt enormen Mehrwert für die Wissensvermittlung der UNESCO-Welterbestätte.“

Die Verbindung von Geschichte und moderner Technologie eröffnet neue Wege für Touristen und lokale Gäste und verwandelt Tagesausflügler in Nächtigungsgäste. „Das neue Radangebot zielt darauf ab, den Genuss des Radfahrens und die Erkundung des kulturellen Erbes zu kombinieren“, so Achleitner, während er auf die langen Strecken hinweist, für die eine Übernachtung in der Region oft unabdingbar ist.

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