In den letzten Jahren hat die Stadt Passau intensive Maßnahmen zur Verbesserung des Burggeländes Oberhaus unternommen. Die Investitionen belaufen sich auf fast 1 Million Euro und umfassen eine Vielzahl von Projekten, die sowohl die Schönheit der Umgebung als auch die Sicherheit der Besucher erhöhen sollen.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper betont die Bedeutung des Wahrzeichens für die Stadt. „Die Veste Oberhaus ist ein Wahrzeichen unserer Stadt, dementsprechend hat sie für uns auch große Bedeutung. Daher haben wir in den vergangenen Jahren viele Anstrengungen unternommen, um die Attraktivität zu steigern und das gesamte Areal für die Zukunft zu rüsten,“ erklärte Dupper in Bezug auf die umfassenden Verbesserungen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den brandschutztechnischen Maßnahmen, um die Sicherheit aller Personen zu gewährleisten, die sich auf dem Gelände aufhalten.
Umfangreiche Umgestaltungsmaßnahmen
Im Fokus der Arbeiten standen verschiedene Bauabschnitte, insbesondere im Bereich des Bärengrabens. Der erste Schritt war der Bau eines Mehrzweckschuppens, der als Unterstellplatz für Museismusfahrzeuge dient und auch als Vorbereitungsraum für Veranstaltungscaterings genutzt werden kann. Dieser Bau ließ sich auf etwa 450.000 Euro schätzen.
Ein weiterer wichtiger Teil des Projekts war die Verkleidung des Portals, inklusive der Installation einer Löschwasserleitung. Diese Maßnahme kostete rund 100.000 Euro und ist ein weiterer Beleg für die Ernsthaftigkeit, mit der die Stadt an die Brandschutzproblematik herangeht. Des Weiteren wurde eine Fernwärmeleitung verlegt und verkleidet, was die Gesamtkosten dieses Bauabschnitts auf etwa 70.000 Euro erhöhte.
Der dritte Bauabschnitt beinhaltete die Errichtung eines neuen WC-Gebäudes sowie die Gestaltung der Außenanlagen, was zusätzliche 300.000 Euro kostete. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden auch neue Zufahrtsmöglichkeiten zu den Löschwasserzisternen geschaffen, um die ohnehin umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen weiter zu verbessern.
Das Gesamtprojekt steht nicht allein für sich. Im Zuge des Rahmenplans Oberhaus wurden auch ein Zugang zum Aussichtsplatz Wassertörlschanze und neue Parkplätze geschaffen. Zudem wurde die Anbindung zwischen dem Restaurant und der Aussichtsplattform durch eine Stahltreppe optimiert. Um die Barrierefreiheit zu fördern, wurde sogar eine Aufzuganlage installiert, welche die Verbindung zwischen dem Parkplatz und der Burganlage sowie dem Museum erleichtert.
Veranstaltungen und Nachhaltigkeit
Das Burggelände ist nicht nur für Touristen attraktiv. Die Stadt hat auch an verschiedene Veranstaltungen gedacht, um die Passauer Bevölkerung einzubeziehen. Hierzu zählen die alljährlichen Burgenfestspiele, Picknick-Konzerte und spezielle Kinoabende. Ein Highlight war 2022 die „Skateburg“ von Red Bull, die viel Aufmerksamkeit auf das Gelände lenkte.
Nicht zuletzt wurde auch das Thema Nachhaltigkeit in die Umgestaltungsmaßnahmen integriert. Passau prüft Optionen für eine regenerative Nahwärmeversorgung des Oberhausgeländes. Im vergangenen Jahr fanden unter anderem Probebohrungen statt, um die Möglichkeiten der Erdwärmegewinnung zu erkunden. Diese umweltfreundlichen Überlegungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung moderner und nachhaltiger Stadtentwicklung.
Eine weitere interessante Entwicklung war die Einweihung eines neuen Fußgängerleitsystems im Rahmen des 800-jährigen Jubiläums der Stadt im Jahr 2019, das den Besuchern eine benutzerfreundliche Orientierung über das gesamte Burggelände bietet.
Zukunftsausblick
Die umfassenden Umbauten und Verbesserungen des Burggeländes Oberhaus versprechen eine aufregende Zukunft. Die Stadt Passau hat durch diese Investitionen nicht nur ein kulturelles Erbe bewahrt, sondern auch ein sicheres und ansprechendes Umfeld für Besucher aller Altersgruppen geschaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen auf die Nutzung des Geländes auswirken werden und ob sie die verschiedenen Veranstaltungen in der Region weiter fördern. Die Stadt scheint jedenfalls gut vorbereitet, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern und die Attraktivität der Veste Oberhaus weiter zu steigern.
Politische und gesellschaftliche Kontexte
Die Umgestaltung des Bärengraben und das gesamte Aufwertungskonzept der Veste Oberhaus spiegeln nicht nur eine lokale Umstrukturierung wider, sondern auch die strategischen politischen Entscheidungen der Stadt Passau, die auf eine nachhaltige Stadtentwicklung abzielen. Diese Maßnahmen sind Teil einer breiteren politischen Agenda, die die Förderung des Tourismus, die Erhöhung der Lebensqualität für die Bevölkerung und die Bewahrung des kulturellen Erbes in den Vordergrund rückt.
Die Stadt Passau hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Frage beschäftigt, wie historische Stätten sowohl für Besucher als auch für Einheimische zugänglich und ansprechend gestaltet werden können. Dies schließt auch den Aspekt des kulturellen Erbes ein, welches durch den Umbau und die Anpassung an moderne Standards nicht gefährdet, sondern gestärkt werden soll. Darüber hinaus wurde erkannt, dass die Aufwertung öffentlicher Räume und historischer Stätten entscheidend für die soziale Identität der Stadt und ihrer Bürger ist.
Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Klimaschutz
Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Passau spielt eine zentrale Rolle in der Planung und Umsetzung von Projekten wie der Umgestaltung des Bärengraben. Die Stadt hat sich verpflichtet, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Zu den vorgesehenen Maßnahmen gehört die Nutzung regenerativer Energien, insbesondere die Erdwärme, welche durch die letztjährigen Probebohrungen untersucht wird. Ein nachhaltiger Ansatz in der Stadtentwicklung sorgt nicht nur für langfristige Kosteneinsparungen, sondern fördert auch das Bewusstsein der Bürger für ökologische Themen.
Die Umsetzung einer Nahwärmeversorgung auf Basis von erneuerbaren Energiequellen ist ein weiterer Schritt, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Diese Initiative trägt dazu bei, die Ressourcen effizient zu nutzen und die ökologische Fußabdruck der Stadt zu minimieren. Das positive Ergebnis der Thermal Response Tests deutet darauf hin, dass die Stadt auf dem richtigen Weg ist, um nachhaltige Energiequellen zu integrieren.
Besucherzahlen und wirtschaftliche Auswirkungen
Die Maßnahmen zur Aufwertung des Bärengraben und der Veste Oberhaus zielen nicht nur auf eine bessere Infrastruktur ab, sondern auch auf die Steigerung der Besucherzahlen. Laut der letzten Erhebung des Statistischen Landesamtes haben in den letzten Jahren touristische Attraktionen in Passau einen Anstieg der Besucherzahlen verzeichnet. Dies führt zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere für lokale Unternehmen und Dienstleister.
Die Durchführung von Events wie Burgenfestspielen und Picknick-Konzerte zieht nicht nur Touristen an, sondern bereichert auch das kulturelle Leben der Stadt und fördert die lokale Wirtschaft. Diese Veranstaltungen haben das Potenzial, die Kaufkraft vor Ort zu stimulieren und zusätzliche Arbeitsplätze in der Gastronomie und im Veranstaltungsmanagement zu schaffen. In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen ist dies ein wesentlicher Faktor für die Stadtgemeinde.