Die Fußgängerzone von Bad Oldesloe steht vor einer spürbaren Veränderung. Schon die humorvolle Bemerkung der Bewohner, die Stadt könnte mit ihrem Überfluss an Billigläden werben, wird bald Geschichte sein. Nach dem Weggang von C&A im Vorjahr kündigt der Discounter KiK im September seine Schließung an, und auch MäcGeiz in der Mühlenstraße wird seine Türen schließen. Die Schließungen werfen Fragen über die Zukunft der Einzelhandelslandschaft in der Stadt auf.
Bei der Filiale von MäcGeiz, die derzeit im Ausverkauf ist, deutet alles auf eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens hin. So ist die Entscheidung zur Schließung in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen gefallen, ähnlich wie bei KiK. Mitarbeiter vor Ort weisen darauf hin, dass diese Maßnahmen Teil einer umfassenden Überarbeitung des Filialnetzes sind. Ein wenig Hoffnung gibt es jedoch für die verbliebenen Discounter: Woolworth und Tedi scheinen unbeeindruckt und planen nicht, Bad Oldesloe zu verlassen.
Leerstände und kritische Stimmen
Die Schließungen zeigen doch deutlich, dass in der Innenstadt Unruhe herrscht. Die Eröffnung von Woolworth im letzten Jahr hat bereits Bedenken am Markt ausgelöst, denn viele Einwohner befürchteten, dass sich die Konkurrenz unter den Geschäften gegenseitig schädigen könnte. Diese sogenannte „Kannibalisierung“ scheint nun Realität zu werden, da die erstmaligen Leerstände in der Fußgängerzone vermehrt auftreten, insbesondere in der Mühlenstraße, wo diverse Läden schließen mussten.
Zusammen mit den Schließungen stehen nun neben MäcGeiz das ehemalige C&A, die Bar Laurent und die Arko-Filiale leer. Diese Entwicklungen sind nicht ganz unumstritten; die kritische Meinung vieler Oldesloer über das Überangebot an Billiggeschäften hat sich in Umfragen zum Einzelhandelskonzept deutlich widerspiegelt. Dabei ist festzustellen, dass das einmalige Bild einer belebten Einkaufsstraße ernsthaft gefährdet ist.
Die Stadtverwaltung sieht sich in dieser Thematik als nicht handlungsfähig, da sie bei der Vergabe von Geschäftsflächen keine Mitspracherechte hat. Dies bedeutet, dass der Bürgermeister und seine Belegschaft nicht bestimmen können, welche Geschäfte sich in der Innenstadt ansiedeln dürfen. Diese Information steigert das Interesse an dem potenziellen Nachmieter für die freien Flächen. Gerüchte über eine Ansiedlung des Unternehmens „Action“, das bis zuletzt eine Eröffnung in Bad Oldesloe ausgeschlossen hatte, könnten nun neu aufkeimen.
Ein Blick auf neue Entwicklungen
Während einige Geschäfte schließen, gibt es gleichzeitig auch erfreuliche Nachrichten für die Stadt: Innovative Konzepte und Geschäfte entstehen. In der Hindenburgstraße hat das Eiscafé „Il Sole“ gerade eröffnet, und am Markt wird „Albrecht’s Classics“ hochwertige Mode anbieten. Zudem gibt es neue gastronomische Angebote, wie den „24 Stunden Automaten-Shop“ und das „Panda’s Krug“ an der Hude.
Dennoch wird es eine Herausforderung für die städtische Ladenflächenmanagerin Garda von Bohr, die stetig steigende Zahl der Leerstände zu bewältigen und neue Mieter zu finden. Der Druck härterer Wettbewerbssituationen in der Innenstadt bleibt bestehen und es bleibt abzuwarten, wie sich das Bild der Fußgängerzone in Bad Oldesloe entwickeln wird.