Die Hamburger Behörden haben eine spezielle Untersuchung zum Verdacht auf das Marburg-Virus am Hauptbahnhof eingeleitet. Laut einer Sprecherin der Sozialbehörde sind die Abläufe des Einsatzes in den Fokus gerückt, um die genauen Umstände zu klären. Am Mittwochabend bestand der Verdacht, dass ein Medizinstudent, der zuvor in Ruanda eine Klinik besucht hatte, und seine Begleiterin möglicherweise infiziert waren. Nach ihrer Ankunft in Hamburg wurde umgehend ein Bereich des Hauptbahnhofs abgesperrt, die beiden Personen isoliert und ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gebracht.
Zweifel gibt es derzeit allerdings an der Kontaktnachverfolgung. Die Bundespolizei berichtete, dass sie keine Daten der Fahrgäste vom betroffenen Zug habe aufnehmen können, weil dieser bereits weg war, als sie eintrafen. Dennoch wurden von etwa 60 Reisenden, die nach Frankfurt zurückreisen wollten, Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Der ICE wurde zwar gereinigt, allerdings nicht unter speziellen Dekontaminationsbedingungen, weshalb die Polizei ihn in Hamburg-Harburg stoppte. Reisende, die die Toiletten während der Fahrt genutzt hatten, wurden aufgefordert, sich melden, da die beiden Verdächtigen mehrfach dort waren. Weitere Details werden derzeit untersucht, wie www.shz.de berichtet.