Am 28. August 2024 fand ein ganz besonderes Ereignis in Hannover statt: Die soziale Straßenzeitung Asphalt feierte ihr 30-jähriges Bestehen. Diese Zeitung hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedürftigen Menschen zu helfen und ihnen eine Stimme zu geben. Zum Jubiläum kamen prominente Unterstützer zusammen, darunter Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und der bekannte Sänger Klaus Meine von den Scorpions.
Die ersten Ausgaben von Asphalt wurden bereits am 28. August 1994 veröffentlicht. Diese Initiative wurde von dem 2018 verstorbenen Pastor Walter Lampe ins Leben gerufen, der unermüdlich für wohnungslose Menschen kämpfte. Inzwischen hat sich die Zeitung zu einem der ältesten ihrer Art in Deutschland entwickelt und wird in etwa 20 Städten in Niedersachsen verkauft. Die Verkäuferinnen und Verkäufer, viele von ihnen befinden sich in finanziellen Schwierigkeiten, behalten die Hälfte des Erlöses aus dem Verkauf.
Prominente Unterstützung für Asphalt
Am Jubiläumstag war das Interesse groß, als Politiker und Künstler aktiv um Käufer warben. Ministerpräsident Weil lobte die Arbeit von Asphalt und betonte, wie wichtig es sei, Menschen, die in Not sind, zu unterstützen. Klaus Meine fügte hinzu, er hoffe auf einen erfolgreichen Verkaufstag, insbesondere da er von vielen Passanten in der Fußgängerzone erkannt wurde. Auch Margot Käßmann, die ehemalige Landesbischöfin und Autorin, war vor Ort, um die bedeutende Arbeit der Zeitung zu würdigen.
Asphalt hat in den vergangenen 30 Jahren über 3.000 Menschen in schwierigen Lebensumständen geholfen, was die erfolgreiche Wirkung dieser Initiative unter Beweis stellt. Die Zeitung erscheint in verschiedenen regionalen Ausgaben, darunter Asphalt, Asphalt-Nordwest und Asphalt-Tagessatz. Rund 240 Menschen verkaufen sie, darunter etwa 100 in Hannover.
Verkauf von Asphalt in Niedersachsen
In den folgenden Städten kann man die Straßenzeitung kaufen: Aurich, Bad Oeynhausen, Bad Wildungen, Celle, Delmenhorst, Emden, Göttingen, Hameln, Hannover, Hildesheim, Kassel, Korbach, Leer, Minden, Nienburg, Nordenham, Oldenburg, Stadthagen, Verden, Wilhelmshaven und Wunstorf. Dieselbe Zeitung, die Obdachlosen eine Perspektive bietet, steht nun vor neuen Herausforderungen im digitalen Zeitalter. Geschäftsführer Katharina Sterzer sprach kürzlich über die Zukunft des Magazins und die Möglichkeit, im Internet neue Wege zu finden, um sowohl Käufer als auch Verkäufer zu erreichen.
Die nachhaltige Unterstützung von Menschen mit „gebrochenen Biografien“, wie es Asphalt beschreibt, zeigt, wie wichtig diese Initiative für die Gesellschaft ist. In einer Zeit, in der viele Entwicklungen auf digitale Plattformen umschwenken, bleibt die Frage, wie eine solch traditionelle Form des persönlichen Verkaufs weiterhin erfolgreich bestehen kann. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass auch in Zukunft viele Menschen durch die sozialen Angebote von Asphalt unterstützt werden können.