Die nächtlichen Straßen von Davos wurden am vergangenen Freitag Zeuge eines besorgniserregenden Angriffs, als der 19-jährige orthodoxe Jude, Eli K., von zwei Männern angegriffen wurde. Die Täter, zwei abgewiesene Asylbewerber, residierten im Ausreisezentrum Flüeli in Valzeina. Die Nationalität der Angreifer bleibt unklar. Die Ereignisse der Nacht haben nicht nur das Opfer, sondern auch die lokale Gemeinschaft erschüttert.
Ein Gespräch mit dem Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), Jonathan Kreutner, bot Einblicke in die traumatischen Erlebnisse von Eli K., direkt nachdem dieser seine Zeugenaussage bei der Staatsanwaltschaft gemacht hatte. Kreutner berichtete, dass der 19-Jährige detailliert schilderte, wie er zunächst ins Gesicht geschlagen wurde, dabei seine Kopfhörer und Kopfbedeckung verlor und von aggressiven Tätern verfolgt wurde. Passanten und vorbeifahrende Autos blieben ebenfalls nicht verschont, als die Angreifer wütend um sich schlugen und ein Täter mehrmals „Free Palestine“ rief, nachdem er in Eli K.s Richtung spuckte.
Kopfbedeckung vom Touristen aus Frankreich zurückbekommen
Ein französischer Tourist, der Zeuge des Angriffs wurde, half dem verwirrten Opfer anschließend, indem er ihm seine verlorene Kopfbedeckung zurückgab. Diese freundliche Geste steht im starken Kontrast zur beängstigenden Konfrontation mit den beiden Asylsuchenden, die später vom Opfer in einer Gegenüberstellung am Mittwochmorgen zweifelsfrei identifiziert wurden.
Bündner Regierungsrat und rechtliche Konsequenzen
Ein weiteres Kapitel dieser erschreckenden Geschichte wurde von Peter Peyer, dem Vorsteher des Departementes für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, aufgeschlagen. Er informierte die Öffentlichkeit darüber, dass die beiden Täter auf freiem Fuß bleiben, da keine Untersuchungshaft angeordnet wurde. Beide Männer haben keinen Pass, was ihre Ausschaffung erschwert.
Die Auswirkungen des Angriffs zogen weite Kreise, da das Opfer nach seiner Befragung und der Gegenüberstellung sofort nach England abreiste. Trotz des beruhigenden Wissens, dass die Täter die Schweiz ohnehin verlassen müssen, bleibt bei Eli K. die Erinnerung an die bedrohliche Nacht in Davos präsent. „So kann ich wenigstens nächstes Jahr wieder unbeschwert Ferien hier machen und muss nicht fürchten, dass sie mir auflauern“, sagte er mit einem Hauch von Erleichterung.