Cem Özdemir, der Bundeslandwirtschaftsminister und Spitzenkandidat der Grünen, wettet auf seine Chance bei der nächsten Landtagswahl in Baden-Württemberg, trotz alarmierender Umfragewerte. In seinem offenen Brief an die Bürger verspricht er, sich als Ministerpräsident für das Land einzusetzen, da Amtsinhaber Winfried Kretschmann nicht mehr antreten wird. Allerdings erwartet der Freiburger Politikexperte Michael Wehner, dass Özdemir einen schweren Marathonlauf vor sich hat, da er im Vergleich zur CDU mit einem Rückstand von 16 Prozentpunkten startet. Die Herausforderungen liegen nicht nur bei den Umfragen, sondern auch im verkümmerten Interesse an Umweltthemen, die im Moment hinter drängenderen Themen wie Migration und Sicherheit zurückstehen.
Özdemir sieht sich nicht nur dem Druck aus der CDU ausgesetzt, die seinen Übertritt zur Landespolitik kritisiert, sondern auch dem insgesamt schlechten Image der Ampelregierung, zu der er gehört. Dennoch könnte seine Bekanntheit als erfahrener Redner und sein Ziel, als ernsthafter Landespolitiker wahrgenommen zu werden, eine positive Fläche bieten. Politische Beobachter erinnern daran, dass sich die Situation bis zur Wahl im Frühjahr 2026 noch ändern kann, insbesondere abhängig von den Ergebnissen der Bundestagswahl 2025, die ebenfalls einen Einfluss auf die Wählerstimmung haben könnte. Währenddessen wird Özdemir von der Türkischen Gemeinde als bedeutendes Signal für die Gesellschaft wahrgenommen, was seiner Kandidatur zusätzliche Unterstüzung verleihen könnte. Weitere Details hierzu finden sich auf www.swp.de.
