Engagement für Demokratie und Vielfalt in Göttingen
Bei einem CDU-Empfang in Göttingen am 10. August 2024 forderte der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff die Anwesenden auf, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen. Wulff, der auch als Ministerpräsident von Niedersachsen diente, richtete seine Ansprache an rund 120 Gäste und betonte die Notwendigkeit, Rassismus zu bekämpfen und Vielfalt zu fördern.
Warnung vor den Gefahren der Extremismus
Wulff wandte sich klar gegen die Äußerungen des thüringischen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke, der nach einer möglichen Wahlgewinnen seiner Partei eine klare Agenda ohne Kompromisse anvisiert hatte. „Wir leben nicht in einer Scheindemokratie“, so Wulff, als er sich auf die Landtagswahlen in Thüringen am 1. September bezog. Er sprach an, dass viele Bürger das Gefühl haben können, sie lebten in einem System, das nicht wirklich demokratisch sei.
Geschichte als Bezugspunkt für die Zukunft
Wulff stellte einen bedeutenden Bezug zu einem zukünftigen Datum her und forderte die Anwesenden auf, sich den 4. September 2040 zu merken. An diesem Tag wird der 25. Jahrestag des Flüchtlingsstroms aus Syrien nach Europa gefeiert. Wulff drückte seine Zuversicht aus, dass die Gesellschaft dann stolz darauf sein wird, geflüchteten Menschen geholfen zu haben. Dabei hob er hervor, dass die Integration und Vielfalt entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands sind, besonders in der Wissenschaft mit ihrer internationalen Zusammenarbeit.
Forderung nach mehr Engagement
Ein zentraler Punkt in Wulffs Rede war der Aufruf an die „Schweigenden“ in der Gesellschaft. Er kritisierte die Rückständigkeit in der politischen Beteiligung, da früher Millionen von Menschen in politischen Parteien aktiv waren, während heute nur noch eine Million aktiv ist, obwohl die Bevölkerung gewachsen ist. „Die larmoyante Bequemlichkeit, nicht für die Demokratie einzutreten, müssen wir überwinden“, betonte er. Wulff ermutigte alle dazu, ihren Beitrag zu leisten, um die Werte von Freiheit und Vielfalt zu verteidigen.
Ökonomische Herausforderungen anpacken
Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtrat, Olaf Feuerstein, gab ebenfalls einen Ausblick auf anstehende Haushaltssitzungen und räumte ein, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren Einsparungen notwendig seien. Dabei stellte er klar, dass die Belange der Schulen oberste Priorität haben müssen, da diese unter einem Personalmangel und unzureichenden baulichen Bedingungen leiden.
Der Abend, der unter dem Motto „Wirtschaft – Kultur – Soziales“ stand, schloss mit dem klaren Appell von Wulff und Feuerstein, die Zukunft aktiv zu gestalten und nicht nur zuzusehen, wie Entwicklungen voranschreiten.