Geldschwund im Wahlkampf: Bidens Finanzierung auf Messers Schneide
Demokratische Nervosität
Aktualisiert am 12.07.2024, 21:59 Uhr
Joe Bidens Präsidentschaftswahlkampf gerät durch zurückgehaltene Spendengelder ins Wanken.
© Susan Walsh/AP/dpa
Die Wogen in der Demokratischen Partei schlagen hoch. Besonders die zurückgehaltene Unterstützung wohlhabender Spender könnte gravierende Folgen für Bidens Wahlkampf haben. Der künftige Präsident steht finanziell unter Druck, während prominente Stimmen wie die des Schauspielers George Clooney laut werden.
Finanzielle Zurückhaltung und Prominente Kritik
Ein Medienbericht der „New York Times“ hat aufgedeckt, dass einige einflussreiche Spender der Demokraten im aktuellen Wahlkampf Finanzierungszusagen in Höhe von rund 90 Millionen US-Dollar zurückhalten. Diese Spender kommunizierten ihre Entscheidung direkt an die Unterstützergruppe „Future Forward.“ Diese Super-Pac nimmt Spenden in unbegrenzter Höhe an und nutzt sie zur Unterstützung politischer Anliegen und Kandidatenwerbung. Da sie Gelder nicht direkt an Kandidaten weiterleiten dürfen, haben sie dennoch erheblichen Einfluss auf den Wahlkampf.
Bereits letzte Woche wurde berichtet, dass die reiche Disney-Erbin ihre Spenden zurückhält, bis Biden seine Kandidatur aufgibt. Auch bekannte Filmstars zählen zu den wichtigen Gönnern der Demokraten. Besonders ins Auge fiel ein Artikel des renommierten Schauspielers George Clooney in der „New York Times“, in welchem er Biden unter Druck setzt, sich aus dem Rennen zurückzuziehen.
Wahlkampf in Zeiten der Ungewissheit
Dem US-Präsidenten steht bislang nur eines bevor: Der demokratische Parteitag im August, bei dem er erneut zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll. Obwohl er die notwendigen Delegiertenstimmen bereits in den Vorwahlen gewonnen hat, wird die Ungewissheit und der finanzielle Druck immer größer. Währenddessen haben sich etwa 20 demokratische Parlamentarier offen gegen Biden positioniert, besonders nach seinem schlechten Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump.
Hintergrund: Das System der Super-Pacs
Super-Pacs, oder politische Aktionskomitees, haben einen enormen Einfluss, da sie Spenden in unbegrenzter Höhe zur Unterstützung ihrer Anliegen sammeln können. Dieser finanzielle Rückhalt ist essentiell in den teuren US-Wahlkämpfen. Je mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, desto stärker kann ein Kandidat seine Präsenz und Botschaften verbreiten. So sind Kandidaten, die keine etablierte Finanzierungsquelle haben, besonders verwundbar.
Die zurückgehaltenen 90 Millionen US-Dollar sind bezeichnend für die zunehmende Ungewissheit innerhalb der demokratischen Partei. Ein Berater von „Future Forward“ äußerte jedoch die Hoffnung, dass diese Gelder freigegeben werden, sobald Klarheit über die Kandidaturlage herrscht.
Der kommende Parteitag wird für Biden zur Bewährungsprobe. Ob er sich trotz der zunehmenden Kritik und der finanziellen Zurückhaltung weiterhin unbeirrt zeigt, bleibt abzuwarten. Die demokratische Unterstützergruppe selbst hat sich bislang nicht weiter geäußert.
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– NAG