Vice-Präsidentin Kamala Harris hat erneut die Gelegenheit genutzt, sich den US-Wählern zu präsentieren, jedoch diesmal in einer potenziell noch bedeutenderen Rolle: als mögliche Oberbefehlshaberin, anstelle von Joe Biden. Der Demokratische Parteitag in Chicago war dabei ein entscheidender Moment in ihrer Karriere, bei dem die Öffentlichkeit neben ihrer politischen Persona auch ihre Familie kennenlernen durfte. Und diese Familie ist nicht nur groß, sondern auch besonders „gemischt“.
Begleitet von ihrem Ehemann Doug Emhoff hat Harris in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass sie nicht nur als Politikerin, sondern auch im Familienleben eine wichtige Rolle spielt. Emhoff, ein Anwalt aus Los Angeles, der 2013 Harris kennenlernte, hat seit ihrer Hochzeit 2014 stets an ihrer Seite gestanden. Er machte Geschichte, als er der erste Ehemann einer amerikanischen Vizepräsidentin wurde und zudem der erste jüdische Partner in dieser Position. Emhoff stieg aus seiner Anwaltskanzlei aus, um sich voll und ganz seiner Rolle als „Second Gentleman“ zu widmen – eine Rolle, in der er sich als begeisterter Unterstützer demokratischer Ziele und als loyaler Begleiter seiner Frau etabliert hat.
Die „blended“ Familie: Eine besondere Einheit
Doch Harris‘ Ehemann ist nur ein Teil des Mosaiks. Durch ihre Ehe wurde sie auch zur Stiefmutter von Emhoffs Kindern aus erster Ehe, Cole und Ella. Harris hat stets betont, dass der Titel „Momala“ – liebevoll von Cole und Ella eingeführt – für sie der wichtigste sei. Cole, der 2017 seinen Abschluss am Colorado College machte, arbeitet in der Unterhaltungsbranche, während Ella, eine Absolventin der Parsons School of Design, sich in der Modewelt etabliert hat. Beide sind leidenschaftliche Unterstützer ihrer Stiefmutter und waren während des Parteitags regelmäßige Gesichter in der Familie Harris-Walz Box.
Ihre Ex-Frau Kerstin Emhoff zeigt ebenfalls ungewöhnliche Unterstützung für Harris. Als Gründerin und CEO der Produktionsfirma Prettybird hat sie keine Gelegenheit ausgelassen, Harris zu unterstützen und sie liebevoll zu verteidigen. Sogar gegen Kommentare wie die von JD Vance hat sich Kerstin ausgesprochen, indem sie Harris als liebevoll und schützend beschrieb und ihre Rolle im gemeinsamen Co-Parenting hervorhob.
Starke Frauen: Von der Mutter inspiriert
Kamala Harris und ihre Schwester Maya teilen eine tiefe Bindung, die über gemeinsame Kindheitserinnerungen hinausgeht. Nach der Scheidung ihrer Eltern wurden die beiden durch ihre Mutter, Dr. Shyamala Gopalan, stark geprägt. Harris hat mehrfach betont, wie ihre Mutter, eine engagierte Wissenschaftlerin und Aktivistin, sie inspirierte, sich in der Politik zu engagieren. Maya, die wie ihre Schwester eine juristische Laufbahn einschlug, war eine wichtige politische Beraterin für Hillary Clintons Kampagne 2016 und leitete später sogar die gescheiterte Präsidentschaftskampagne ihrer Schwester.
Maya brachte ihre Tochter Meena zur Welt, die ebenfalls in die Fußstapfen ihrer Mutter und Tante trat. Als Gründerin des Unternehmens Phenomenal setzt sich Meena für von Frauen und Minderheiten geleitete Projekte ein. Ihr Buch „Kamala and Maya’s Big Idea“ und das „Vice President Aunty“ Merchandising sind nur einige Beispiele ihrer kontinuierlichen Unterstützung für ihre Tante.
Doch die Familie Harris bleibt nicht nur auf die Frauen beschränkt. Tony West, Ehemann von Maya und Stiefvater von Meena, hat sich ebenfalls als prominenter Unterstützer des Harris-Clans etabliert. Als ehemaliger Mitarbeiter der Obama-Administration und derzeitiger Chefjurist von Uber, nahm er sich eine Auszeit, um Team Harris während ihrer Kampagne zu unterstützen.
Obwohl Dr. Shyamala Gopalan 2009 verstarb, bleibt ihr Einfluss auf Kamala und Maya stark präsent. Kamala Harris erinnert sich oft an die Worte ihrer Mutter: „Kamala, du magst die Erste sein, die viele Dinge tut. Aber stelle sicher, dass du nicht die Letzte bist.“ Ihr Vermächtnis lebt weiter in den starken, engagierten Frauen ihrer Familie, die sich gegenseitig unterstützen und inspirieren.