In der heutigen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler haben zahlreiche Bürger und Vertreter aus Politik und Kirche die Opfer des Nationalsozialismus gewürdigt. Zu diesem Anlass legte der Beigeordnete Timo Horst einen Kranz am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Otto-Wels-Platz nieder, um an die dunkle Geschichte Deutschlands zu erinnern.
Historischer Hintergrund und die Bedeutung des Widerstands
Am 20. Juli 1944 bereiteten sich zahlreiche Militärs und politische Persönlichkeiten auf das Attentat vor, das von Claus Graf Schenk von Stauffenberg geleitet wurde. Er deponierte einen Sprengsatz im Führerhauptquartier, der jedoch Hitler nur wenige Verletzungen zufügte. Horst wies darauf hin, dass Stauffenberg, der zu diesem Zeitpunkt nicht als überzeugter Demokrat galt, erst spät die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus erkannte und somit zu seinem entschlossenen Handeln kam.
Folgen des gescheiterten Anschlags
Der missratene Anschlag führte in der Folge zu fürchterlichen Repressalien: Rund 700 Menschen wurden inhaftiert und mehr als hundert hingerichtet. Die Familien der Attentäter gerieten in Sippenhaft, und auch zahlreiche Angehörige der politischen Opposition, einschließlich Mitglieder der SPD und KPD, mussten die Folgen der brutalen Vergeltungsmaßnahmen erleiden.
Einsatz für die Demokratie
In seiner Ansprache betonte Horst die Wichtigkeit des Engagements für Demokratie, das oft nicht nur durch große Taten, sondern auch durch kleine, zivilgesellschaftliche Aktionen geprägt sei. Er rief die Menschen dazu auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und mutig für ihre Überzeugungen einzutreten. „Der Gang auf die Straße ist ein Zeichen und hat Wirkung“, sagte er.
Die Erhaltung der freiheitlichen Grundordnung
Horst erinnerte daran, dass trotz der positiven Entwicklungen in Deutschland, wo die Bürger in einer Demokratie leben, die Welt immer noch von autoritären Regierungen bedroht wird. „Wir müssen wachsam sein und uns aktiv gegen die Regression von Freiheitsrechten wenden“, mahnte er.
Erinnern und Gedenken als Verpflichtung
Die Gedenkfeier wurde durch zahlreiche persönliche Beiträge bereichert. So legte eine Teilnehmerin eine weiße Rose am Mahnmal nieder, um an die studentische Widerstandsgruppe zu erinnern, die sich ebenfalls gegen das NS-Regime stellte. “Jede Form des Erinnerung weiterhin zu pflegen, ist entscheidend, um die Lehren der Geschichte im Kolloquium mit der Gegenwart zu verarbeiten”, schloss Horst seine Ansprache.
In Anbetracht der Geschehnisse vom 20. Juli bleibt festzuhalten, dass der Widerstand gegen Unrecht nicht umsonst war. Auch wenn das Attentat fehlgeschlagen ist, bleibt es ein bedeutendes Symbol für den Mut, sich einer Diktatur entgegenzustellen. Die Veranstaltung am Otto-Wels-Platz war nicht nur eine Erinnerung, sondern auch ein Aufruf an alle, die Werte der Freiheit und Demokratie heute und in Zukunft zu schützen.
– NAG