Israel: Geheimdienste reisen nach Katar, Beschuss von Terroristen in Schule
Am Mittwoch haben sich die Chefs der amerikanischen und israelischen Auslandsgeheimdienste, William Burns vom CIA und David Barnea vom Mossad, auf den Weg ins Golfemirat Katar gemacht. Dort planen sie Gespräche mit dem katarischen Regierungschef Mohammed bin Abdelrahman al-Thani, um eine Waffenruhe im Gazastreifen zu verhandeln. Katar spielt neben Ägypten und den USA seit Langem eine Vermittlerrolle in diesem langwierigen Konflikt.
Diese Bemühungen sind von großer Bedeutung, weil seit Monaten Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung israelischer Geiseln ohne Erfolg geführt werden. Ein palästinensischer Delegierter, der anonym bleiben möchte, bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass eine Hamas-Delegation an den indirekten Gesprächen teilnehmen werde. Doch es gibt erhebliche Differenzen zwischen beiden Seiten, wie die Forderung der Hamas nach einem vollständigen israelischen Rückzug vom Grenzübergang Rafah und die Freilassung von 100 palästinensischen Häftlingen.
Während diese Verhandlungen im Gang sind, meldet das israelische Militär weiterhin militärische Operationen im Gazastreifen. Am späten Montagabend griffen sie nach eigenen Angaben mehrere Terroristen an, die sich in einem Schulgebäude verschanzt hatten. Der Angriff erfolgte mit präziser Munition, um zivile Opfer zu vermeiden. Dabei handelte es sich um Kämpfer der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad (PIJ) im Bereich Nuseirat im mittleren Gazastreifen.
Die israelische Armee behauptet, dass Hamas und PIJ systematisch zivile Einrichtungen und die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde nutzen, was gegen das Völkerrecht verstoße. Insbesondere wurde ein Gebäude des UN-Hilfswerks UNRWA als Basis für Angriffe genutzt. Nach Angaben der Armee wurden dabei mehrere Kämpfer getötet. Das Al-Awda-Krankenhaus in Nusseirat berichtete über mehrere Verletzte nach dem Angriff, jedoch sind weitere Details nicht bekannt und die Informationen konnten unabhängig nicht überprüft werden.
Auslöser der jüngsten Eskalation des Konflikts war das Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel über 1200 Menschen töteten. Dies hat eine Kette von Militäraktionen nach sich gezogen, die bis heute andauern.
Es bleibt abzuwarten, ob die Bemühungen der Geheimdienstchefs in Katar zu einer lang ersehnten Waffenruhe führen können. Bis dahin werden die Menschen in der Region weiterhin unter den Belastungen eines nie endenden Konflikts leiden.
– NAG