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Gemeinsame Forderungen zur Krankenhausreform: Qualität und Finanzierung im Blick

In einer aktuellen gemeinsamen Erklärung haben mehrere Institutionen, darunter die Deutsche Krebsgesellschaft und verschiedene Krankenkassen, eine umfassende Reform der Krankenhausfinanzierung gefordert. Dabei stehen vor allem eine fallzahlunabhängige Finanzierungsstruktur sowie evidenzbasierte Qualitätsvorgaben im Mittelpunkt. Dieser Appell richtet sich an die politische Ebene, insbesondere an Bund, Länder und Regierungsfraktionen, um eine nachhaltige und bedarfsorientierte Krankenhausversorgung zu gewährleisten.

Die Initiative, die von der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser, dem AOK-Bundesverband, der DAK-Gesundheit und dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband unterstützt wird, fordert eine grundlegende Überarbeitung des aktuellen Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG). In der gemeinsamen Erklärung wird betont, dass die Anpassung der Vorhaltefinanzierung heutzutage kritisch hinterfragt werden muss, da sie zu stark von den tatsächlich erbrachten Fallzahlen abhängt und nicht ausreichend die Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt.

Wichtigkeit der bedarfsorientierten Finanzierung

Laut den beteiligten Akteuren kann nur eine bedarfsorientierte Vorhaltefinanzierung den Krankenhäusern die nötige finanzielle Sicherheit bieten, um auch in Krisenzeiten stabil zu bleiben. Die geforderte Reform soll sicherstellen, dass die Krankenhäuser die notwendige finanzielle Unterstützung und Planungssicherheit erhalten, unabhängig von Schwankungen in der Patientenzahl. Es wird gefordert, ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Bedarfsbemessung zu entwickeln, um die Grundpfeiler einer soliden Krankenhausstruktur zu legen.

Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass die geplanten Mindestvorhaltezahlen für bestimmte medizinische Eingriffe und Behandlungen entscheidend sind. Diese Maßnahme zielt darauf ab, eine angemessene medizinische Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig die sogenannte „Gelegenheitsversorgung“ zu vermeiden. Damit soll die Versorgungsqualität erhöht werden, insbesondere für Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen, die von einer spezialisierten Behandlung profitieren können.

Ein weiterer zentraler Punkt der Erklärung ist die enge Verbindung zwischen Struktur- und Finanzierungsreform. Die Institutionen betonen, dass diese beiden Aspekte nicht voneinander entkoppelt werden dürfen. Die Schaffung verbindlicher Qualitätsvorgaben auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ist für eine effektive und patientenorientierte Versorgung unerlässlich.

Das Bündnis fordert daher eine zeitnahe Umsetzung dieser Maßnahmen, um die notwendige Qualität in der Patientenversorgung zu gewährleisten. Die Partner machen deutlich, dass eine solche Reform nicht nur der finanziellen Stabilität der Krankenhäuser dienen soll, sondern auch die Versorgungsqualität für die Patienten erheblich verbessern kann.

Die vorliegende Erklärung verweist zudem auf die Ergebnisse der Studie zur Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren (WiZen). Diese Studie hat gezeigt, dass Patienten in zertifizierten Krankenhäusern signifikante Überlebensvorteile im Vergleich zu nicht-zertifizierten Einrichtungen aufweisen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse untermauern die Notwendigkeit, die Behandlungsstandards in Krankenhäusern zu verbessern und eine gezielte Finanzierung zu implementieren, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Patienten orientiert.

Insgesamt zeigt sich, dass die Beteiligten der Auffassung sind, dass eine nachhaltige Krankenhausversorgung nur durch einen klaren Zusammenhang zwischen der Finanzierung und den erforderlichen strukturellen Veränderungen erreicht werden kann. Die dringlichen Forderungen unterstreichen die Verantwortung der Politik, schnell zu handeln und effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland langfristig zu sichern.

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