Hamburger Flüchtlingshelferin in Wirklichkeit gemeine Betrügerin?
Die schockierenden Vorwürfe gegen Sylvaina G., eine prominente Figur in der Hamburger Flüchtlingshilfe, haben viele Menschen erschüttert. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Anschuldigungen gegen die 62-Jährige, die in der Vergangenheit für ihr Engagement zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten hat. Der langjährige Einsatz von Sylvaina G. schien sich auf die Integration von Migranten zu konzentrieren, doch jetzt steht sie im Verdacht, ihre Position missbraucht zu haben.
Vertrauensbruch der Flüchtlingshelferin
Zwischen April 2020 und Februar 2021 soll Sylvaina G. mehrfach von dem Konto eines schwerkranken Ghanaers in Hamburg Geld für eigene Zwecke abgehoben haben. Insgesamt geht es um Beträge zwischen 200 und 1000 Euro, die sie eigenmächtig und wiederholt abgehoben haben soll. Um ihre Taten zu verschleiern, legte sie dem Betreuungsgericht offenbar gefälschte Quittungen mit unterschriebenen Namen des Betroffenen vor. Dies weckte den falschen Eindruck, das entnommene Geld sei dem Ghanaer ausgehändigt worden.
Der Fall zieht weitere Kreise
Die Vorwürfe gegen Sylvaina G. beschränken sich jedoch nicht nur auf diesen einen Fall. Viele weitere Strafanzeigen sind mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Im Kern bestehen die Anschuldigungen darin, dass sie sich an den Schwächsten unserer Gesellschaft, den Flüchtlingen, bereichert hat. Flüchtlinge, die sich Hoffnung auf Hilfe und Integration gemacht haben, sollen von Sylvaina G. systematisch betrogen worden sein.
IMIC und seine Rolle
2002 gründete Sylvaina G. in Wandsbek den Verein „Interkulturelles Migranten Integrations-Center“ (IMIC e. V.). Der Verein soll Menschen verschiedener Herkunft bei der Integration unterstützen und den kulturellen Austausch fördern. Finanziert wird der Verein vorwiegend durch Spenden, und Sylvaina G. hat ein starkes Netzwerk aufgebaut, um IMIC zu unterstützen. Besonders durch die jährlich stattfindenden „Africa Days“ erlangte sie mit ihrem Verein Bekanntheit. Doch hinter dieser Fassade scheint ein anderes, dunkleres Kapitel zu stecken.
Beauftragte Betreuer enthüllen Ungeheuerliches
Samer El Badawi, einer der neuen rechtlichen Betreuer, übernahm im Januar 2024 die Betreuung eines weiteren Ghanaers. Bei der Überprüfung der Buchhaltung fand er zahlreiche Unregelmäßigkeiten und erstattete Anzeige. Seiner Meinung nach soll Sylvaina G. diesen Mann um mindestens 7000 Euro betrogen haben. El Badawi zufolge hat Sylvaina G. die Sozialleistungen der Betreuten veruntreut und sich geweigert, notwendige Dokumente und Bankkarten herauszugeben.
Wohnungsproblematik und weitere Vorwürfe
Bemerkenswert ist, dass mehrere Flüchtlinge unter Sylvaina G.s Adresse gemeldet waren, obwohl sie dort nie gelebt haben sollen. Ein betroffener Ghanaer berichtete, dass er in den Büros von IMIC übernachten musste und dort für den Verein arbeiten musste, ohne dafür entlohnt zu werden. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft richtet sich darauf, dass Sylvaina G. Sozialleistungen abgefangen haben könnte.
Reaktionen und Gegenwehr
Die Vorwürfe haben nicht nur die Staatsanwaltschaft, sondern auch die Betreuungsgerichte alarmiert. Richtern zufolge genoss Sylvaina G. großes Vertrauen, das sie offenbar missbraucht hat. Ein Rechtsanwalt, der Sylvaina G. vertritt, weist die Vorwürfe jedoch als unzutreffend zurück und spricht von einer Rufmordkampagne eines ehemaligen Mitarbeiters. Weitere Stellungnahmen von Sylvaina G. werden nicht erwartet, da das laufende Verfahren dies einschränkt.
Politische Maßnahmen zur Prävention
Solche Vorfälle werfen Fragen nach möglichen politischen Maßnahmen auf, um ähnliches in Zukunft zu verhindern. Eine strengere Aufsicht und regelmäßige, gründliche Kontrollen der Betreuungsaktivitäten könnten notwendig sein. Zudem könnte eine intensivere Fortbildung und strengere Zulassung von rechtlichen Betreuern dazu beitragen, Missbrauch zu verhindern. Politik und Gesellschaft tragen die Verantwortung, um das Vertrauen in solche Hilfsorganisationen zu bewahren und die Schwächsten unserer Gesellschaft zu schützen.
Die Situation rund um Sylvaina G. zeigt, wie wichtig transparente Strukturen und eine konsequente Überwachung sind, um Missbrauch zu verhindern und sicherzustellen, dass Hilfe auch dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird.
– NAG