Bundestagsabgeordneter Jürgen Kretz hat kürzlich ein eindrucksvolles „Praktikum“ in der renommierten Baumschule Lebensraum Garten in Mauer absolviert. Dieses Engagement war Teil des Projektes „Praxis für die Politik“, das mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, Politikern direkte Einblicke in verschiedene Branchen zu ermöglichen. Kretz, Mitglied der Grünen, nutzt diese Gelegenheit, um die Herausforderungen und Chancen zu diskutieren, die die Baumschulwirtschaft heute prägen.
Besonders relevant war das Treffen im August, als Kretz bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad die vielfältigen Arbeitsschritte in der Baumschule kennenlernen durfte. Unter Anleitung der Inhaber, Christian und Wilhelm Müller, erlernte er praktisches Wissen, indem er beim Schnitt eines Apfelbaumes und beim Veredeln von Pflanzen aktiv mitwirkte. Diese Techniken sind nicht nur traditionell, sondern auch entscheidend für die Profitabilität und Nachhaltigkeit in der Baumschulbranche.
Die Bedeutung der Baumschulen
Die Baumschule Lebensraum Garten ist seit 1911 ein fester Bestandteil der Region und kultiviert über 10.000 Pflanzenarten, die speziell auf das heimische Klima abgestimmt sind. Solche Betriebe spielen eine Schlüsselrolle im Erhalt der Biodiversität und bieten Antworten auf klimatische Herausforderungen. Kretz betonte, dass das Zusammenspiel von heimischen und klimaangepassten Baumarten entscheidend ist, um die ökologischen Probleme nachhaltig anzugehen.
Die Einsichten, die Kretz während seines Praktikums sammelte, sind besonders wertvoll, da die Baumschulen vor einer Reihe von Herausforderungen stehen. Dazu zählen nicht nur klimatische Bedingungen, sondern auch bürokratische Hürden und die anstehenden EU-Vorgaben, wie das Nature Restoration Law. Die Inhaber der Baumschule äußerten ihre Bedenken hinsichtlich der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Auswirkungen auf ihre Arbeit.
„Es ist wichtig, dass wir die richtigen Baumarten für die Zukunft identifizieren, da Wasserknappheit und steigende Temperaturen zunehmend in den Fokus rücken“, erklärt Christian Müller. Diese Herausforderungen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen den Baumschulen und der Politik, um praktikable Lösungen zu finden. Kretz zeigt sich offen für diesen Austausch und möchte die angesprochenen Punkte nach Berlin tragen.
Marius Tegethoff, stellvertretender Geschäftsführer des Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V., hebt die Bedeutung von Kretz’ Besuch hervor. „Es ist wichtig, dass unsere Politiker die Realität der Baumschulpraxis verstehen. Immobilien- und Umweltpolitik können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden“, so Tegethoff. Sein Vertrauen in die Zukunft der Baumschulen wird durch die Unterstützung ihrer Anliegen gestärkt.
Insgesamt zeigt das Projekt „Praxis für die Politik“, wie wertvoll direkte Erfahrungen für das Verständnis von Branchenspezifika sind. Kretz’ Praktikum in der Baumschule gab nicht nur Einblicke in das Handwerk, sondern diente auch als Plattform, um die drängenden Fragen und Bedenken der Branche an die politische Agenda zu bringen.