Von Martina Hafner
Die Bedeutung der Komischen Oper für die Berliner Kulturszene
Die Komische Oper in Berlin steht momentan im Mittelpunkt einer hitzigen Debatte. Während die Diskussionen um eine mögliche Schließung des Hauses oder das Stoppen der dringend benötigten Sanierungskosten von 500 Millionen Euro andauern, äußert sich die bekannte Bühnen-Ikone Dagmar Manzel (65) mit starken Worten: „Das macht mich so fassungslos und wütend.“
Kulturelle Verantwortung der Politik
Dagmar Manzel, die in der Komischen Oper an der Behrenstraße in beliebten Produktionen wie „Anatevka“ und „Die Perlen der Cleopatra“ aufgetreten ist, betont die tragende Rolle der Oper im kulturellen Leben der Stadt. In einer Mitteilung erklärte sie: „Die Schließung der Komischen Oper Berlin wäre absolut unverantwortlich und katastrophal.“ Mit klaren Aussagen spricht sie nicht nur für sich, sondern für viele Künstler und Kulturliebhaber in der Hauptstadt.
Die Geschichte des Hauses
Die Komische Oper hat eine bedeutende historische Relevanz. Während der Weimarer Republik war sie ein Zentrum jüdischen Kulturlebens und in der DDR sorgte sie für eine internationale Strahlkraft. Diese reiche Geschichte soll nicht durch finanzielle Einsparungen gefährdet werden. Manzel stellt fest: „Das wäre ein Armutszeugnis für diese Stadt: Alle beneiden Berlin um dieses Haus.“
Aktuelle Situation und Auslastung
Trotz der politischen Diskussionen bringt das Ensemble der Komischen Oper beeindruckende 93 Prozent Auslastung auf die Bühne. Das Publikum zeigt sich loyal und eifrig, das Haus zu unterstützen, während die Politik in einer schwerwiegenden Auseinandersetzung gefangen ist. Manzel weist darauf hin, dass die Kultur oft das erste Ziel möglicher Einsparungen ist und ist enttäuscht darüber, dass die Wertschätzung dafür nicht ausreichend in der politischen Entscheidungskultur verankert ist.
Der Aufruf zur Unterstützung der Kultur
Mit eindringlichen Worten fordert Manzel die Politiker auf, die Bedeutung der Kunst zu erkennen. Sie nennt es „unverständlich“, dass Personen, die über kulturelle Institutionen urteilen, oftmals nicht mit der Hochkultur oder den Herausforderungen des Kunstschaffens vertraut sind. Ihre Kritik richtet sich nicht nur gegen die finanziellen Überlegungen, sondern auch gegen die mangelnde Wertschätzung der Kunst im politischen Diskurs.
Gemeinsame Verantwortung für die Zukunft
Die Diskussion um die Zukunft der Komischen Oper ist nicht nur ein Thema innerhalb der politischen Arena, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft. Manzel appelliert an alle Beteiligten: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein. Es geht um Geist und Seele des Menschen.“ Der Schutz und die Förderung von Kunst und Kultur sollten ranghöchste Priorität genießen, denn sie sind essenziell für das Wohlbefinden und die Identität einer Gemeinschaft.
– NAG