In Gera wurde am 1. September 2024 die Landeswahl für den Thüringer Landtag abgehalten, und die Stimmen werden in einem aufregenden und lebhaften Prozess ausgezählt. Die Wahllokale, die am selben Tag um 18 Uhr schlossen, konnten eine beachtliche Wahlbeteiligung verzeichnen: Im Stadtzentrum lag diese bei fast 50 Prozent, während sie in einigen ländlichen Gebieten sogar über 70 Prozent betrug.
Die ersten Auszählungen wurden schnell veröffentlicht, und bereits um 18.51 Uhr waren die Ergebnisse der ersten sieben Wahlbezirke zu sehen. In den Wahlkreisen 41 und 42 lag die Alternative für Deutschland (AfD) sowohl bei den Direktmandaten als auch bei den Zweitstimmen an der Spitze, gefolgt von der Christlich Demokratischen Union (CDU).
Wahlbeobachter und Transparenz
Ein entscheidender Aspekt dieser Wahl war die Anwesenheit von Wahlbeobachtern, die einen transparenten Auszählungsprozess sicherstellen sollten. Im Rathaussaal konnten die Bürger live verfolgen, wie die Stimmen gleichmäßig und transparent ausgezählt wurden. Die Wahlleiter und die Ehrenamtlichen im Wahlvorstand bestätigten, dass alles ordnungsgemäß verlief. Wahlleiter Alexander Streibhardt hob die positive Reaktion der Wähler hervor, die das Angebot der Briefwahl in großer Zahl nutzen. Rund 14.000 Wahlberechtigte hatten bereits Briefwahlunterlagen beantragt, was einen Anstieg von 4.000 im Vergleich zu vorherigen Landtagswahlen darstellt.
„Die Stimmung war spürbar gut, und die Bürger waren aktiv am Wahlsystem beteiligt“, erklärte Streibhardt. Das Briefwahllokal im Kultur- und Kongresszentrum öffnete seine Türen und verzeichnete einen ersten Ansturm, der auf das hohe Interesse der Geraer Wähler hinweist.
Zusätzlich zu den Wahlergebnissen wurde in Gera auch die Datenerhebung über das Alter und Geschlecht der Wähler in speziell ausgewählten Wahlbezirken durchgeführt. Diese Daten sollten aufschlussreiche Informationen zur Wählerschaft prägen und helfen, die Wahlstrategien in der Zukunft zu optimieren.
In anderen Wahllokalen wurden jedoch auch einige Zwischenfälle gemeldet. Mehrere Anzeigen wegen Sachbeschädigung an Wahllokalen wurden erstattet. Insbesondere die Grundschule „Wilhelm Busch“ fiel auf, da in ihr zahlreiche Nazi-Parolen entdeckten wurden. Diese wurden umgehend gelöscht. Auch in einem Wahllokal in der Staatlichen Berufsschule in Gera-Tinz wurde die Polizei gerufen, nachdem Personen unerlaubte Wahlwerbung betrieben hatten.
Sorgfalt und Vorschriften
Am Wahltag gab es spezifische Vorschriften zu beachten, beispielsweise mussten Wahlplakate mindestens 100 Meter von den Wahllokalen entfernt aufgehängt werden. Ein städtischer Mitarbeiter führte Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass dieser Abstand eingehalten wurde, und entfernte Plakate, die dem nicht entsprachen. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass Wähler im letzten Moment von Wahlwerbung beeinflusst werden.
Der Verlauf der Wahl verlief vergleichsweise ruhig, mit einem Team von engagierten Ehrenamtlichen, die sorgsam darauf achteten, dass alles reibungslos ablief. Die Wahlhelfer sprachen von einem zügigen Prozess: „Es waren weniger wählerische Unruhen verglichen mit vorherigen Kommunalwahlen“. Dieses Jahr wurde auch die Einführung von Wahlschablonen und akustischen Hilfsmitteln für blinde und sehbehinderte Bürger hervorgehoben, um sicherzustellen, dass jeder Wähler die Möglichkeit hatte, sein Recht auf Wahl einzuhalten.
Zusammenfassend zeigte die Landtagswahl in Gera, dass trotz beunruhigender Vorfälle der Wille zur Wahl und die Bürgerbeteiligung stark blieben. Es ist offensichtlich, dass das politische Engagement in der Region wächst und die Wähler sich aktiv in den demokratischen Prozess einbringen. Der Verlauf und die Auszählung der Stimmen spiegeln den dynamischen Charakter der aufgeladenen politischen Landschaft wider, die sowohl neue als auch alte Herausforderungen birgt.