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Marburg wehrt sich: Auftritt von Rechtsextremist Martin Sellner sorgt für Debatte

„Lesereise Remigration“: Proteste gegen Martin Sellners geplante Veranstaltung in Marburg

Am 29. Juli plant der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner, in Marburg aufzutreten und sein kontroverses Buch „Remigration: Ein Vorschlag“ vorzustellen. Dieser geplante Auftritt hat in der Stadt bereits für erheblichen Aufruhr gesorgt.

Martin Sellner ist bekannt für seine rassistischen und völkischen Positionen und engagiert sich aktiv innerhalb der „Identitären Bewegung“. Bei seinen Aktivitäten und Veröffentlichungen stellt er oft menschenfeindliche Thesen vor, die von vielen als eine Gefahr für die Demokratie angesehen werden.

Reaktionen der Stadt Marburg

Die Stadt Marburg wehrt sich vehement gegen den Auftritt Sellners. Am Freitag hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den geplanten Besuch zu verhindern. Ein Einreiseverbot für Sellner steht dabei im Fokus der Bemühungen. Allerdings gibt es derzeit kein gültiges Einreiseverbot für Deutschland, da ein entsprechendes Verbot durch das Verwaltungsgericht Potsdam vorläufig ausgesetzt wurde.

Veranstaltungsort und Hintergründe

Der genaue Ort der Veranstaltung ist noch nicht bekannt, doch es wird vermutet, dass sie in den Räumlichkeiten einer Burschenschaft stattfinden könnte, möglicherweise der Burschenschaft Germania. Diese ist bekannt dafür, Veranstaltungen mit rechtsextremen Inhalten auszurichten und unterhält Verbindungen zur „Neuen Rechten“.

Ein Mitglied der Burschenschaft Germania ist Philip Stein, eine einflussreiche Figur in rechtsextremen Kreisen und Vorsitzender des Vereins „Ein Prozent“. Ob die Burschenschaft auch die Veranstaltung mit Sellner ausrichten wird, ist bisher unklar.

Sellners umstrittene Thesen

In seinem Buch vertritt Martin Sellner extreme Ansichten, darunter den sogenannten „Masterplan Remigration“. Dieser sieht vor, dass verschiedene Gruppen, darunter Asylbewerber und „nicht assimilierte“ deutsche Staatsbürger, Deutschland verlassen sollen. Sein Buch, das im März veröffentlicht wurde, führt diese Pläne weiter aus und enthält detaillierte Kalkulationen, wie vermeintlich viele Personen aus Deutschland deportiert werden könnten.

Breite Ablehnung und politische Dimension

Die Pläne und Thesen Sellners stoßen auf breite Ablehnung in Marburg. Die Stadt sieht in ihnen eine Bedrohung für das Gemeinwesen und für die demokratischen Grundwerte. Neben der Stadtverordnetenversammlung haben sich auch verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen gegen den Auftritt ausgesprochen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.

In den sozialen Medien und in diversen Foren wird die Diskussion um Sellners Auftritt lebhaft geführt. Viele Menschen zeigen sich besorgt darüber, dass solche extremen Ansichten in ihrer Stadt Gehör finden könnten.

Abschließend bleibt abzuwarten, ob die Stadt Marburg erfolgreiche Maßnahmen ergreifen kann, um den geplanten Auftritt von Martin Sellner zu verhindern, oder ob die Veranstaltung wie geplant stattfinden wird.

Quelle: hessenschau.deNAG

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