In Schönkirchen eröffnet das Amt Schrevenborn ein neues Kapitel in Sachen Gastfreundschaft! Die neue Flüchtlingsunterkunft in der Schönberger Landstraße ist am Start, trotz noch andauernder Bauarbeiten und einem Garten, der mehr nach Baustelle als nach Idylle aussieht. Aber das hält die Neugierigen nicht ab! Die ersten Einblicke zeigen weiße Wände, kaum Mobiliar und noch viele offene Arbeiten, die bis Februar oder März fertig sein sollen, erzählt Amtsdirektorin Juliane Bohrer.
Bis zu 50 Personen sollen hier Platz finden, doch bis dahin muss noch einiges passieren. „Weiße Wände allein machen noch kein Zuhause“, könnte man sagen. Besonders interessant wird es, wenn man bedenkt, dass [DER KN](https://archive.ph/BFPth) berichtete, dass die Anlage so gestaltet ist, dass sie eine gemischte Bewohnerschaft fördern soll. Von jungen Familien bis zu älteren Einzelpersonen: Vielfalt ist hier das Stichwort!
Mischkultur im neuen Zuhause
Die Sorge der Schönkirchener Nachbarn, dass hier nur junge Männer untergebracht werden, zerstreut Bohrer im Nu. Verschiedene Generationen und Lebensgeschichten sollen hier ein Zuhause finden. Obwohl das Amt keine Kontrolle darüber hat, wer zugewiesen wird, achtet es darauf, dass ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufgebaut wird. Neben der zukünftigen Unterkunft in Heikendorf und der mobilen Lösung in Mönkeberg beweist das Amt, dass es keine halben Sachen macht. Ganze 400 Quadratmeter bietet das zweistöckige Gebäude, ausgestattet von der Firma Alho Modulare Gebäude, mit Zimmern für bis zu zwei Personen.
Niels Papke, Projektleiter von Alho, gibt einen Einblick in die durchdachte Raumaufteilung: Im Erdgeschoss gibt es Bereiche, die für mehrere Familien gedacht sind, ein barrierefreies Bad und separate Wohnbereiche. Im ersten Stock hingegen sind vier größere Wohnungen konzipiert. Es klingt fast, als wäre das Amt Schrevenborn ein Vorreiter in Sachen modularer Wohnlösungen.
Ein Zuhause auf Zeit
Auch die Ausstattung der Zimmer wird kreativ und flexibel gestaltet. Ein Etagenbett, zwei Spinde und eine kleine Sitzecke sind standardmäßig vorhanden, doch auf Wunsch der Bewohner wird auch mit individuellen Möbelstücken aufgerüstet. Ein Hauch von Eigeninitiative und persönlichem Charakter weht durch die Hallen dieses temporären Heims. Aber es ist nicht für die Ewigkeit gedacht: Das Gebäude könnte sich auch gut als Kindertagesstätte eignen, sollte die Flüchtlingswelle abebben.
Spannend ist auch die finanzielle Seite des gesamten Projekts. „5,4 Millionen Euro für die kompletten Einrichtungen“, erklärt Bohrer beeindruckend. Doch wie hoch die finalen Kosten tatsächlich sein werden, zeigt sich erst im Sommer bei der Schlusszahlung. Kein Wunder also, dass 1,2 Millionen über Fördermittel abgedeckt werden sollen.
Auf die Frage der Dauer des Aufenthalts bringt Petra Bertig, Leiterin des Amts IV für Bildung und Soziales, Licht ins Dunkel: „Das hängt ganz davon ab, wie schnell sie eigene Wohnräume finden.“ Ziel ist es, Obdachlosigkeit zu vermeiden und den Bewohnern eine echte Chance zu bieten. Unterstützung erhalten sie von den Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und weiteren Sozialarbeitern des Amts.
Und während die Container der Bauarbeiter bald verschwunden sein werden, bleiben die modularen Bauten von Alho für rund 30 Jahre. Das mag lange klingen, doch in Zeiten wie diesen weiß man nie, wann der nächste Gast an die Tür klopft. Vielleicht wird es dann nicht nur Wohnraum, sondern auch eine Kita, wer weiß?
Und so zeigt die neue Unterkunft in Schönkirchen mit aller Deutlichkeit, dass Gastfreundschaft in dieser Gemeinde großgeschrieben wird. Wie kürzlich auch auf Threads berichtet wurde, ist die Unterkunft ein Zeichen gelebter Solidarität und ein Home-Sweet-Home auf Zeit.