Am 23. August 2024 hat der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, eine Initiative ins Leben gerufen, die den deutschen Mittelstand in seiner Transformation hin zu klimafreundlichen Technologien unterstützen soll. Die „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz“ (BIK) umfasst ein Volumen von 3,3 Milliarden Euro, das bis zum Jahr 2030 aus dem Klima- und Transformationsfonds bereitgestellt wird. Die Förderung zielt darauf ab, Unternehmen anzuregen, ihre Produktionsverfahren ökologischer zu gestalten und erhebliche CO2-Emissionen einzusparen.
Der Vorstand der AIF Allianz für Industrie und Forschung, Thomas Reiche, zeigt sich zuversichtlich über diese langfristigen Investitionen in die Industrie. Er unterstreicht die Wichtigkeit des Mittelstands für die deutsche Wirtschaft und betont, dass effiziente Forschung und Entwicklung im Bereich des Umweltschutzes und der nachhaltigen Produktion von zentraler Bedeutung sind. Nicht nur wird der Mittelstand durch diese Maßnahmen gestärkt, sondern es wird auch ein nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Fokussierung auf emissionsintensive Branchen
Ein zentrales Merkmal der BIK-Förderung ist, dass sie gezielt auf besonders emissionsintensive Branchen ausgerichtet ist. Laut Reiche sind der chemischen Industrie, der Stahl- und Gießereiindustrie, sowie der Glas- und Keramikherstellung und der Papier- und Zellstoffindustrie große Potenziale zur Reduzierung von CO2-Emissionen gegeben. Diese Sektoren haben in der Regel einen hohen Ausstoß an Treibhausgasen, weshalb die angestrebten Veränderungen dort besonders wirksam sein können.
Das erste Modul der BIK richtet sich speziell an Industriebetriebe, die Anlagen in Deutschland betreiben und bereit sind, mindestens 40 Prozent ihrer CO2-Emissionen zu reduzieren. Dies geschieht über individuell angepasste Projekte: Kleine und mittlere Unternehmen müssen ein Projektvolumen von 500.000 Euro nachweisen, während große Unternehmen einen Betrag von einer Million Euro anstreben müssen. Für Projekte ab 15 Millionen Euro wird zudem eine Kofinanzierung durch die Bundesländer in Höhe von 30 Prozent angeboten.
Die AIF informiert auch, dass die BIK in direkter Abstimmung mit den Klimaschutzverträgen knüpft, die ebenfalls auf eine gezielte und nachhaltige Förderung abzielen. Dies bedeutet, dass die Fördermöglichkeiten nicht kombiniert werden können, um eine klare Struktur und Umsetzung der Förderungen zu gewährleisten.
Mittelstand in der Verantwortung für Nachhaltigkeit
Thomas Reiche hebt hervor, dass der Mittelstand bereits seit Jahren aktiv an Dekarbonisierungsmaßnahmen arbeitet. Unter dem Dach der AIF Forschungsvereinigungen forschen zahlreiche Unternehmen an umweltfreundlichen Produktlösungen und Technologien. In diesem Rahmen sind innovative Ansätze zu finden, wie der Einsatz von Wasserstoff in der Glasproduktion oder die Nutzung von Betonrecycling. Durch solche Projekte soll die Ressourcenschonung vorangetrieben und die Emissionen signifikant reduziert werden.
Die AIF und ihre Mitgliedsunternehmen leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Innovationsprozesse, die auf die Bedürfnisse des Marktes und die Erfordernisse des Klimaschutzes abgestimmt sind. Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen hat bereits viele Fortschritte hervorgebracht, was die Herausforderungen der neuen BIK-Richtlinien für viele Unternehmen einfach verstärken könnte.
Als ein Netzwerk für den deutschen Mittelstand seit ihrer Gründung im Jahr 1954 hat die AIF über 14 Milliarden Euro an öffentlichen Fördermitteln in Innovationen und Entwicklungen gelenkt. Mit mehr als 132.000 Unternehmen und 1.200 Forschungseinrichtungen ist die AIF ein bedeutender Akteur im deutschen Forschungs- und Technologiebereich, dessen Ziel es ist, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft nachhaltig zu erhöhen.
Die BIK stellt daher nicht nur eine wichtige finanzielle Förderung dar, sondern auch einen Ansporn für den Mittelstand, sich aktiv und verantwortungsbewusst am Transformationsprozess hin zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Industrie zu beteiligen.