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Neue Professur an der FH Kiel: Grünland als Schlüssel zum Klimaschutz

Die Landesregierung Schleswig-Holsteins hat eine Professur für „Grünland und Klimaschutz“ an der Fachhochschule Kiel eingerichtet, um innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels in der Landwirtschaft zu entwickeln und gleichzeitig die wichtige Ökosysteme des Grünlands zu erhalten, was entscheidend für den Klima- und Biodiversitätsschutz ist.

Die Bedeutung von Grünland für Schleswig-Holstein im Angesicht des Klimawandels

Grünlandflächen sind nicht nur ein elementarer Bestandteil der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein, sondern sie spielen auch eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen, die durch den Klimawandel entstehen, hat die Landesregierung eine Professur für „Grünland und Klimaschutz“ an der Fachhochschule Kiel ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, innovative Lösungen zu entwickeln, um die Land- und Forstwirtschaft an die klimatischen Veränderungen anzupassen.

Wichtigkeit der Grünlandbewirtschaftung

Mit etwa einem Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Schleswig-Holsteins, also rund 330.000 Hektar, sind die Grünlandflächen fundamental für die regionale Landwirtschaft, vor allem für Milchviehbetriebe. Diese Flächen liefern nicht nur wertvolle Produkte, sondern bieten auch eine Vielzahl von Ökosystemleistungen, wie den Schutz der Biodiversität und der Gewässer. Professor Martin Braatz, Dekan des Fachbereichs Agrarwirtschaft, betont, dass die Grünlandbewirtschaftung künftig verstärkt untersucht werden soll, um nachhaltige und klimafreundliche Bewirtschaftungsmethoden zu entwickeln.

Die Rolle der Professur für Grünland und Klimaschutz

Staatssekretärin Anne Benett-Sturies, die die Vereinbarung zur neuen Professur unterzeichnete, hebt hervor, dass diese Einrichtung ein entscheidender Schritt zur Schaffung von Synergien zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Wissenschaft sei. „Mit der Professur setzen wir ein wichtiges Signal für die Anpassung unserer Landwirtschaft an die Folgen des Klimawandels“, sagt sie. Sie verweist darauf, dass innovative Ansätze notwendig sind, um Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die wirtschaftliche Basis der Milchviehhaltung zu sichern.

Die Herausforderungen der Klimakrise

Der Klimawandel hat drückenden Einfluss auf die Existenz der Grünlandflächen. Viele Lebensraumtypen im Grünland verschlechtern sich aufgrund der klimatischen Veränderungen. Umweltstaatssekretärin Katja Günther merkt an, dass intaktes Grünland eine ernährungsphysiologisch wertvolle Quelle darstellen kann und über das Speichern von Wasser und Kohlenstoff auch zur Minderung der klimatischen Auswirkungen beiträgt. Um dies zu gewährleisten, braucht es innovative, klimafreundliche Bewirtschaftungsmethoden.

Ziele der Landesregierung

Schleswig-Holstein strebt bis 2040 an, das erste klimaneutrale Industrieland zu werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen sowohl die Treibhausgasemissionen verringert als auch angepasste Bewirtschaftungssysteme für Grünland etabliert werden. Hierzu gehören neue Fütterungs- und Weidemanagementsysteme sowie Konzepte zur Biomassenutzung. Die Klima-, Wasser- und Biodiversitätsschutzfunktionen der Grünlandflächen müssen dabei stärker in den Fokus rücken.

Fazit: Ein gemeinsamer Weg für eine nachhaltige Zukunft

Die Konvergenz von landwirtschaftlicher Praxis und ökologischen Erfordernissen wird in Zukunft von großer Bedeutung sein. Die neue Professur an der FH Kiel steht symbolisch für den Bildungs- und Forschungsbedarf, um die Herausforderungen der Grünlandbewirtschaftung aktiv anzugehen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen, Landwirt*innen, Berater*innen und der Verwaltung wird nötig sein, um Schleswig-Holstein auch in schwierigen Zeiten vital zu halten und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

Durch die Förderung von praxisorientierter Forschung und Lehre werden die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels in der Grünlandbewirtschaftung adressiert und Lösungen entwickelt, die sowohl den ökologischen als auch den ökonomischen Anforderungen gerecht werden.

NAG

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