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Neues Gesetz zur Entschlackung des Wohnungsbaus: Preise senken, ohne Wohnqualität zu opfern

Soziale Vermieter zum Gesetzentwurf für einfaches Bauen

Um den Wohnungsbau in Ballungszentren anzukurbeln, sollen die Regeln für die Errichtung von Wohngebäuden entschlackt werden. Das sieht der Entwurf für ein Gesetz zur zivilrechtlichen Erleichterung des Gebäudebaus vor, den Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) jetzt zur Abstimmung an die anderen Ressorts der Bundesregierung geschickt hat. Mit dem sogenannten Gebäudetyp-E-Gesetz soll es einfacher werden, beim Neubau auf die Einhaltung bestimmter Komfort-Standards zu verzichten, die für die Sicherheit des Gebäudes – also etwa Brandschutz oder Statik – irrelevant sind. Das kann etwa die Raumhöhe betreffen, die Zahl der Steckdosen im Wohnzimmer, die Art der Fenster oder die Frage, welche Norm-Innentemperatur in einem Badezimmer erreicht wird.

Die norddeutschen Wohnungsunternehmen begrüßen den Gesetzentwurf und sehen darin die Möglichkeit, preiswerter zu bauen, ohne dass die Wohnqualität sinkt. Sie kritisieren, dass viele Bauvorschriften, insbesondere im Bereich der Haustechnik, keine zwingenden Ergebnisse liefern, aber den Wohnungsbau massiv verteuern.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), bestehend aus 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften, vertritt die Interessen von 1,5 Millionen Menschen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die VNW-Unternehmen haben sich für eine „Kultur des klugen Weglassens“ ausgesprochen, um die Kosten zu reduzieren. Kompaktere Wohngebäude mit weniger Fensterfläche und einfacherer, robuster Technik sollen das Bauen nachhaltiger machen.

Die norddeutschen Bauministerinnen und Bauminister haben sich darauf geeinigt, die Landesbauordnungen zu entschlacken und aneinander anzupassen. In Kombination mit dem Gebäudetyp-E-Gesetz könnte dies einen Schub für das bezahlbare Bauen und Wohnen bedeuten.

Der VNW setzt sich für nachhaltige, bezahlbare und soziale Wohnungen ein. Sie verwenden langlebige, sortenreine und recyclebare Materialien für den Bau von Wohngebäuden, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Der Gesetzentwurf ist ein wichtiger Schritt in Richtung bezahlbarer Wohnraum. Er ermöglicht den sozialen Vermietern in Norddeutschland, günstiger zu bauen, ohne dass die Wohnqualität darunter leidet. Durch die Vereinfachung der Bauvorschriften und die Anpassung der Landesbauordnungen kann der Wohnungsbau weiter vorangetrieben werden. Die norddeutschen Wohnungsunternehmen setzen sich für eine nachhaltige und soziale Wohnraumversorgung ein, um den Bedürfnissen der Mieterinnen und Mieter gerecht zu werden.

NAG

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