Peine. Die Stadt Peine plant, einen kleinen Platz im Lindenquartier nach ihrem früheren Stadtdirektor Dr. Willy Boß zu benennen. Dies wurde durch einen einstimmigen Beschluss des Stadtrates, unterstützt von der SPD und den Grünen, beschlossen.
Umbenennung des Platzes: Ein Zeichen der Anerkennung
Am Samstag, den 10. August, wird die Umbenennung des Platzes am östlichen Eingang des Edeka-Centers offiziell gefeiert. Matthias Wehrmeyer, der Fraktionsvorsitzende der SPD, hebt die Verdienste von Boß hervor. Er war maßgeblich daran beteiligt, in schwierigen Zeiten des Arbeitsplatzabbaus neue Unternehmen nach Peine zu holen, indem er Gewerbeflächen zur Verfügung stellte. Dieser Ansatz hat sich in der Vergangenheit als äußerst wirkungsvoll erwiesen und könnte als Vorbild für zukünftige Initiativen dienen.
Der Platz als Lebensraum
Die Bedeutung des neuen Dr.-Willy-Boß-Platzes wird auch durch die Frage aufgeworfen, ob dieser kleine, begrenzte Raum seiner herausragenden Rolle in der Stadtgeschichte gerecht werden kann. Wehrmeyer denkt laut über mögliche größere Flächen nach, da die Umbenennung oft auch die Adressen der Anwohner beeinflusst. Laut Stadtverwaltung hat die Frau von Willy Boß jedoch dem neuen Namen zugestimmt, was für Wehrmeyer von Bedeutung ist. Der Platz wird als ein Ort der Interaktion beschrieben, an dem das Leben der Bürger spürbar wird.
Vielseitige Würdigung des Erbes
Thorge Karnick, der neue Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, sieht Boß als eine „herausragende Persönlichkeit“, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung Peines in stürmischen Zeiten hatte. Unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit ist sich die CDU einig, dass Boß diese Ehrung verdient hat. Wichtig ist nicht nur der Platz selbst, sondern auch das Leben, das dort geherrscht hat, was verdeutlicht, dass es mehr um die Funktion und weniger um die Größe des Platzes geht.
Feministische Perspektiven und zukünftige Entwicklungen
Im Kontext dieser Ehrung hat die ratsoppositionelle Gruppe „Gemeinsam für Peine“ (bestehend aus CDU, FDP, Volt und Weitling) angeregt, dass zukünftige Platzbenennungen auch Frauen in den Vordergrund rücken sollten, um deren unterrepräsentierten Status in der Stadt zu adressieren. Karnick erwartet nach der Einweihung Vorschläge, die Frauen zugute kommen, um ein ausgewogenes Verhältnis darzustellen.
Einflussreiche Karriere und bleibendes Erbe
Dr. Willy Boß, ein studierter Jurist, begann 1963 seine Karriere im Peiner Rathaus und bekleidete von 1972 bis 1996 das Amt des Stadtdirektors. In seiner Amtszeit wurden zahlreiche bedeutende Projekte für die Stadtentwicklung initiiert. 2001 erhielt er für seine Leistungen das Ehrenbürgerrecht. Sein Tod im Jahr 2015 hinterließ eine Lücke in der Stadt, die durch diese Namensgebung sichtbar gemacht werden soll.
Insgesamt verdeutlicht die Benennung des Dr.-Willy-Boß-Platzes nicht nur die Anerkennung seiner Verdienste, sondern auch das Engagement der Stadt Peine, Geschichte und Zukunft miteinander zu verbinden.
– NAG