Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat sich während einer auswärtigen Kabinettssitzung in Querfurt auf eine umfassende Förderung und den notwendigen Strukturwandel im Saalekreis konzentriert. Unter der Leitung von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff wurde betont, dass die Region eine Schlüsselfunktion für die Gesamtwirtschaft des Bundeslandes innehat. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von etwa 8,16 Milliarden Euro zieht der Saalekreis als wirtschaftliches Zentrum alle Blicke auf sich.
Die beeindruckende wirtschaftliche Leistung des Saalekreises wird auch in Zahlen deutlich. Die Region macht 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von Sachsen-Anhalt aus. Im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ wurden seit 2000 zahlreiche Projekte initiiert, die zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen beigetragen haben. Insgesamt wurden 335 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 2,16 Milliarden Euro gefördert; das zeigt, wie bedeutend diese Fördermaßnahmen für die regionale Wirtschaft sind.
Strukturwandel in der Chemieindustrie
Ein zentrales Thema ist der Strukturwandel, der insbesondere die Chemieregionen Leuna und Schkopau betrifft. Diese Gebiete bilden das Herz des Mitteldeutschen Chemiedreiecks. Der kontinuierliche Wandel von der Braunkohlenutzung hin zu nachhaltigen Energien ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie zu sichern. Durch die Errichtung des „Centers für the Transformation of Chemistry“ (CTC) werden hier kreative Lösungen zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft entwickelt. Die Förderung von 1,1 Milliarden Euro vom Bund zeigt den hohen Stellenwert des Projekts. 330 Millionen Euro fließen speziell in Sachsen-Anhalt, unterstützt durch eine Kofinanzierung des Landes.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Plänen des Bundes über das Investitionsgesetz für Kohleregionen, das den Saalekreis mit rund 308,9 Millionen Euro unterstützen soll. Dies ermöglicht die Umsetzung mehrerer Projekte, die für die wirtschaftliche Zukunft der Region essenziell sind.
Erneuerbare Energien und digitale Infrastruktur
Die Entwicklung erneuerbarer Energien im Saalekreis ist bemerkenswert. Mit über 237 Windenergieanlagen hat die Region eine Gesamtleistung von 474 Megawatt erreicht. Im Jahr 2024 wurden bereits zahlreiche neue Windräder in Betrieb genommen, was die Dynamik der Entwicklung eindrucksvoll unterstreicht. Auch im Bereich der Photovoltaik steht der Saalekreis gut da und verzeichnet eine hohe Anzahl von installierten Solaranlagen. Die Bedeutung dieser Investitionen für den Klimaschutz und die Zukunftsaussichten der Region kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Die digitale Infrastruktur wird ebenfalls stark ausgebaut. Mit einer fast flächendeckenden Breitbandverfügbarkeit von über 93,5 Prozent im gesamten Saalekreis wird sichergestellt, dass ein modernes und leistungsfähiges Netz die Region unterstützt. Projekte wie das 5G-Campusnetz an der Hochschule Merseburg belegen die nächsten Schritte in der digitalen Transformation.
Das Engagement der Landesregierung zeigt sich auch in der Unterstützung von Kunst und Kultur in der Region. Für das Jahr 2023 wurden rund 1,7 Millionen Euro für verschiedene Projekte zur Verfügung gestellt, darunter die Historische Kuranlagen & Goethe-Theater Bad Lauchstädt.