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Schwarz-Rotes Bekenntnis: Flughafen Kassel bleibt trotz Defizits stabil

Das Hessische Verkehrsministerium hat Befürchtungen über einen Rückgang der Flugverbindungen am Kassel Airport widerlegt und betont, dass der Flughafen als wichtiges Infrastrukturprojekt in Nordhessen weiterhin unterstützt werden soll, obwohl er seit seiner Eröffnung vor über einem Jahrzehnt rote Zahlen schreibt.

Kassel (dpa/lhe). Inmitten wachsender Bedenken über die Zukunft des Kasseler Flughafens hat das Hessische Verkehrsministerium klargestellt, dass es keine Anzeichen für einen Rückgang der Flugverbindungen im kommenden Winterflugplan 2024/25 gibt. Diese Berichte wurden von dpa übernommen, als das Ministerium in Wiesbaden die Wichtigkeit des Flughafens Kassel-Calden als bedeutendes Infrastrukturprojekt in Nordhessen unterstrich. Es wird festgehalten, dass die Landesregierung durch den schwarz-roten Koalitionsvertrag bestrebt ist, den Flughafen nachhaltig zu stärken.

In den letzten Wochen äußerte die grüne Opposition im Landtag Besorgnis über den „drohenden Niedergang“ des Flughafens. Diese Sorgen kamen nach einer Sitzung des Verkehrsausschusses auf, in der angemerkt wurde, dass die Flugverbindungen aktuell nur noch „in homöopathischen Dosen“ zur Verfügung stehen. Hierbei wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass der Flughafen seit Jahren ein erhebliches Defizit erwirtschaftet, das die Landeskasse von Hessen belastet.

Langfristige Verluste und Entwicklung

Das Kasseler Verkehrsministerium wies jedoch darauf hin, dass der Flughafen, wie viele andere infrastrukturelle Einrichtungen, auf öffentliche Förderung angewiesen ist. Es wird erwähnt, dass der Flughafen seit seiner Eröffnung vor über einem Jahrzehnt kontinuierlich rote Zahlen schreibe. Trotz dieser finanziellen Herausforderungen hebt das Ministerium die positiven „volkswirtschaftlichen Auswirkungen“ des Flughafens hervor.

Ein interessanter Aspekt ist die Entwicklung der Unternehmen am Flughafens, die sich von 19 vor der Eröffnung des erweiterten Flughafens im Jahr 2012 auf rund 40 erhöht hat. Dies stellt eine nahezu Verdopplung dar. Auch die Zahl der Beschäftigten konnte von 704 auf über 1300 gesteigert werden, was auf eine deutliche Expansion hindeutet.

Finanzielles Defizit und Eigentümerstruktur

Bezüglich des Defizits gab das Ministerium bekannt, dass das Jahresdefizit 2023 bei 4,98 Millionen Euro liegt und damit nur knapp unter dem Defizit des Vorjahres. Ein Ziel sei es, die finanziellen Bedürfnisse kontinuierlich zu senken, wozu in den letzten Jahren bereits Fortschritte erzielt wurden.

Es ist erwähnenswert, wer an der Finanzierung des Flughafens beteiligt ist. Größter Anteilseigner ist das Land Hessen mit 68 Prozent. Weitere wichtige Anteilseigner sind die Stadt und der Landkreis Kassel, die jeweils 14,5 Prozent halten, während die Gemeinde Calden 3 Prozent des Eigentums besitzt. Diese Anteilseignerschaft unterstreicht die Rolle des Flughafens als bedeutendes regionales Projekt, trotz der finanziellen Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist.

In dieser wichtigen Phase für den Kasseler Flughafen bleibt abzuwarten, wie sich die zukünftigen Flugverbindungen entwickeln und ob das Ministerium seine geplanten Ziele im Hinblick auf die Stabilisierung der finanziellen Lage umsetzen kann.

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