Vor Berliner Abgeordnetenhaus: Kita-Erzieher fordern bessere Bedingungen
Die Erzieherinnen und Erzieher der städtischen Kitas in Berlin haben sich heute vor dem Abgeordnetenhaus versammelt, um für Verbesserungen in ihren Arbeitsbedingungen zu streiken. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen, um auf die Herausforderungen des Personalmangels und der hohen Belastung des pädagogischen Personals aufmerksam zu machen.
Es wird geschätzt, dass sich rund 1.500 bis 3.000 Menschen an dem Streik beteiligen, was erneut zu Einschränkungen in der Betreuung von Kindern führen wird. Der aktuelle Arbeitskampf zielt darauf ab, den Berliner Senat zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag zur pädagogischen Qualität in Kitas zu bewegen und das Personal zu entlasten. Die Gewerkschaft GEW unterstützt diesen Streik.
Falls der Senat nicht auf die Forderungen der Erzieher eingeht, ist ein fünftägiger Ausstand für die Zeit vom 8. bis 12. Juli geplant. Die Gewerkschaft möchte damit sicherstellen, dass die Anliegen der Beschäftigten ernst genommen und Verbesserungen umgesetzt werden.
Die Diskussionen über die Arbeitsbedingungen in den Kitas sind seit einiger Zeit festgefahren. Finanzsenator Stefan Evers hat die Streiks als „sinnlos“ bezeichnet und behauptet, dass das Land Berlin nicht eigenständig über Tarifverträge entscheiden könne. Dieser Standpunkt wurde von Verdi scharf kritisiert, die betont, dass es Wege gäbe, um die Situation zu verbessern, wenn der politische Wille vorhanden wäre.
In Berlin gibt es insgesamt etwa 2.900 Kitas, die hauptsächlich von freien Trägern betrieben werden und rund 165.000 Kinder betreuen. Der aktuelle Warnstreik betrifft vor allem die 280 städtischen Kitas, in denen etwa 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte für etwa 35.000 Kinder verantwortlich sind.
Es bleibt abzuwarten, wie die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Berliner Senat verlaufen und ob die Forderungen der Erzieher nach besseren Arbeitsbedingungen und Entlastungen erfüllt werden. Der Streik verdeutlicht die Dringlichkeit, die Situation in den städtischen Kitas zu verbessern, um eine qualitativ hochwertige Betreuung der Kinder sicherzustellen.
Quelle: rbb24 Inforadio, Stand: 04.07.2024, 09:00 Uhr
– NAG