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Streit um grünen Lebensraum: Rasenmäher vs. Blumenmeer in Pieschen

Die Bedeutung von blühenden Wiesen für die Gemeinde

Ein kleines Stück Wiese in Pieschen sorgt für Streit: Anwohner haben vor ihrem Wohnhaus Blumen gepflanzt und daraus eine bunte Blumenwiese für Dresdens Bienen gemacht. Doch die Freude währte nicht lange, denn die Hausverwaltung griff zum Rasenmäher.

Stefanie (37) und Richard (38) sind verärgert über die „Rasenmäher-Politik“ ihres Vermieters. Ein zwölf Quadratmeter großer Grünstreifen wurde von den Mietern in ein Blütenparadies verwandelt. „Wir haben Ringelblumen, Petunien, Margeriten und Malven gepflanzt. Wo zuvor nur Gras war, blühen nun jedes Jahr bunte Blumen“, berichtet Richard (38). „Das hat viele Menschen erfreut. Sogar Senioren kamen vorbei und junge Leute machten Selfies. Aber vor allem sind uns die Bienen wichtig. In dem stark versiegelten Pieschen haben sie es bereits schwer genug.“

Allerdings ist die Situation nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Die Hausverwaltung argumentiert, dass der Grünstreifen regelmäßig zum Müllabladeplatz wird. Um eine Reinigung des Mülls zu ermöglichen, muss der Bereich kurz gehalten werden. Außerdem wurden dort Gemüsepflanzen ohne Erlaubnis ausgesät. Die Hausverwaltung betont, dass auf anderen geeigneten Grünflächen bereits Blühflächen angelegt wurden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass blühende Wiesen für Insekten, insbesondere für gefährdete Wildbienen, von großer Bedeutung sind. Die Blütenpflanzen bieten ihnen Lebensraum und Nahrung. Angesichts des massiven Insektensterbens ist der Schutz solcher Flächen von hoher Relevanz für die Umwelt und die Artenvielfalt.

NAG

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