Panketal: Konflikt um Schulbau im Trinkwasserschutzgebiet
Die Gemeinde Panketal sieht sich einem wachsenden Konflikt gegenüber, der sich aus dem geplanten Bau eines Gymnasiums im Trinkwasserschutzgebiet ergibt. Die Debatte um den geeigneten Standort hat die Anwohner polarisiert und ruft unterschiedliche Interessen und Bedenken hervor, die nicht nur die lokale Politik, sondern auch den Umweltschutz betreffen.
Wachsender Bedarf an Bildungsplätzen
Der Landkreis Barnim erlebt seit Jahren einen deutlichen Bevölkerungszuwachs, verstärkt durch die Zuwanderung aus Berlin. Besonders junge Familien zieht es in die Umgebung, was die Nachfrage nach Bildungs- und Betreuungseinrichtungen in Panketal erhöht. Die Bevölkerung des Ortes hat sich in den letzten zehn Jahren auf rund 21.000 Einwohner erhöht, was die Notwendigkeit eines neuen Gymnasiums unterstreicht.
Umstrittener Standort des Neubaus
Der geplante Standort für das Gymnasium, ein Grundstück am Lauseberg in Zepernick, stößt jedoch auf erheblichen Widerstand. Anwohner und Umweltaktivisten befürchten, dass die Errichtung der Schule im mittleren Trinkwasserschutzgebiet negative Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte. Zwei Bürgerinitiativen, „Wasserschutz Panketal“ und „Gymnasium Zerpernick“, haben sich bereits gebildet, um gegen die Pläne zu protestieren.
Die Sicht der Anwohner
Arthur Holweg von der Bürgerinitiative „Wasserschutz Panketal“ äußert Bedenken hinsichtlich der Auswahl des Standorts. Er kritisiert, dass nicht ausreichend alternative Flächen geprüft wurden und dass die Anwohner zu wenig in den Entscheidungsprozess einbezogen wurden. Holweg schlägt vor, auf den geplanten Wettkampfsportplatz zu verzichten, um den Druck auf die Umwelt zu reduzieren.
Politische Positionen und Zukunftsaussichten
Der Landrat von Barnim, Daniel Kurth (SPD), sowie der Bürgermeister von Panketal, Maximalian Wonke (SPD), zeigen sich jedoch wenig kompromissbereit. Kurth betont die Notwendigkeit des Neubaus zur Deckung des Schülerbedarfs und erkennt die Sorgen der Anwohner an, hält jedoch an den Plänen fest. Wonke, selbst Vater, sieht die Gewährleistung kurzer Schulwege als Priorität und zeigt Verständnis für die Bedenken bezüglich der Sportanlage, ist aber entschlossen, den Bau voranzutreiben.
Blick in die Zukunft: Kompromisse und juristische Schritte
Die Anwohner haben angekündigt, ihren Protest gegen das Projekt fortzusetzen und könnten juristische Schritte in Erwägung ziehen. Dies wird zu einer weiteren spannenden Entwicklung im Konflikt um den Schulbau in Panketal führen, bei dem sowohl die Interessen der bildungswilligen Familien als auch der Umweltschutz im Zentrum der Diskussion stehen.