Erinnerung an das Leid der Jesiden durch Statue von Murad und Kretschmann
Die Jesidin Nadia Murad, Trägerin des Friedensnobelpreises von 2018, und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann haben sich zusammengetan, um an den grausamen Völkermord an den Jesiden im Nordirak vor etwa zehn Jahren zu erinnern. Anstatt nur in Worten haben sie eine Statue in der Stuttgarter Staatsgalerie enthüllt, die die Notlage und das Streben nach Gerechtigkeit und Hoffnung von Überlebenden sexualisierter Gewalt in Konfliktgebieten symbolisieren soll.
Die Skulptur zeigt eine Mutter mit ihren Kindern, die mit der Waage der Gerechtigkeit verbunden sind. Sie basiert auf einer Jesidin, die das erste Urteil in Deutschland gegen ein IS-Mitglied erwirkt hat und wird ein Jahr lang durch Europa reisen, um auf die schrecklichen Ereignisse hinzuweisen.
Im August 2014 hatten IS-Kämpfer mehr als 10.000 Jesiden im Sindschar-Gebirge eingeschlossen. Tausende wurden gefangen genommen, versklavt und getötet. Die Terrormiliz hinterließ eine Spur des Leids und der Zerstörung, die bis heute spürbar ist.
Baden-Württemberg zeigte Menschlichkeit, als es 2015 ein Aufnahmeprogramm für gefährdete Jesiden aus dem Nordirak startete. Über 1000 Frauen und Kinder wurden in den Südwesten Deutschlands gebracht, darunter auch Nadia Murad. Ihr Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe brachte ihr 2018 den Friedensnobelpreis ein und macht sie zu einem Symbol für den Kampf um Gerechtigkeit und Menschlichkeit.
Nadia Murad bedankte sich für die Sicherheit und Unterstützung, die sie in Baden-Württemberg erfahren durfte. Ministerpräsident Kretschmann lobte sie als starke und tapfere Persönlichkeit, die trotz des unermesslichen Leids ihre Würde und Menschlichkeit bewahrt hat. Die Erinnerung an das Leid der Jesiden wird durch diese Statue lebendig gehalten, um uns alle daran zu erinnern, dass wir unsere Stimme gegen Ungerechtigkeiten erheben müssen.