Die Hölle bricht wieder los in Syrien! Eine neue Offensive der Islamisten hat begonnen und sorgt für Chaos und Verzweiflung. Das Land, seit über einem Jahrzehnt von blutigen Kämpfen zerrissen, steht erneut vor einer gigantischen humanitären Katastrophe. Bis zu 1,5 Millionen Menschen könnten gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen. Das ist die erschütternde Prognose von Samer Abdel-Jaber, dem Direktor für Nothilfekoordination des Welternährungsprogramms, wie von „Freilich Magazin“ berichtet. Innerhalb von wenigen Wochen seit der Eskalation der Gewalt wurden bereits 280.000 Menschen zu Flüchtlingen.
Die Lage war schon immer brisant, doch mit dem jüngsten Aufschwung der Dschihadisten, insbesondere im Nordwesten von Idlib, spitzt sie sich immer weiter zu. Die Hoffnung und Sehnsucht vieler Syrer, in ihre zerstörte Heimat zurückzukehren, zerbröckeln, während neue Fluchtwellen die dünnen Ressourcen des Landes belasten.
Die Infrastruktur in Trümmern
Viele Syrerinnen und Syrer, die durch den Krieg vertrieben wurden, wollten nach Hause zurückkehren. Doch was erwartet sie? Ein Land größtenteils in Schutt und Asche. Krankenhäuser, Schulen und Grundversorgungseinrichtungen sind zusammengebrochen, und der Wiederaufbau scheint eine fast unüberwindbare Herausforderung. Die Kämpfe im Norden Syriens fordern ihren Tribut und 370.000 Menschen wurden laut UN-Angaben erneut vertrieben.
Besonders dramatisch ist die Situation für jene Flüchtlinge, die nicht bereits schon mehrfach ihre Heimat verlassen mussten. Hassan Hassan, ein Englischlehrer und Kurde christlichen Glaubens, ist mittlerweile zum dritten Mal vertrieben worden. Die Blockaden von lebenswichtigen Gütern und das ständige Aufflammen der Kämpfe machen die Situation immer unerträglicher.
Die internationale Gemeinschaft gefordert
Die dringend benötigten humanitären Hilfsgüter kommen nicht mehr im Land an. Wie eine Mitarbeiterin des kurdischen Roten Halbmonds erklärte, ist die Versorgungslage katastrophal, da alle Transportwege durch den fortwährenden Krieg lahmgelegt sind. In dieser Krisenzeit werden Syrien und seine Bevölkerung nicht nur mit ihrer Not, sondern auch mit einem Totalausfall extremer Kälte konfrontiert, was die Lage besonders für Kranke und Alte unerträglich macht.
Die internationale Gemeinschaft steht in der Pflicht, schnell zu handeln, um das massiv unterschätzte Hilfsdefizit zu überbrücken. Doch die Lage bleibt angespannt. Die „nd Aktuell“ macht deutlich, dass der anhaltende Druck durch die Syrische Nationale Armee auf die Demokratischen Kräfte Syriens weitere Fluchtbewegungen anheizen könnte. Sollte die finanzielle Unterstützung nicht zeitnah aufgestockt werden, steht Syrien vor einer humanitären Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß.