Die jüngste Entscheidung der Hamburgischen Bürgerschaft, die Hamburger Hafenlogistik AG (HHLA) mit der weltgrößten Reederei, der Mediterranean Shipping Company (MSC), zusammenzubringen, hat für Wellen gesorgt. Trotz massiver Proteste der oppositionellen Kräfte wurde dieser umstrittene Deal mit einer Mehrheit von 72 Stimmen bei 105 anwesenden Abgeordneten durchgewunken. Dies demonstriert die durchsetzungsstarke Position der rot-grünen Koalition in der Bürgerschaft, die sich für eine Stärkung des Hamburger Hafens und seine Logistik einsetzt.
Bereits in der letzten Sitzung vor der Sommerpause sollte über den Antrag entschieden werden, jedoch konnte dies damals durch die Gegenstimmen der Opposition verhindert werden. Der Deal zwischen der Stadt Hamburg, die künftig 50,1 Prozent an HHLA halten möchte, und der MSC, die mit 49,9 Prozent einsteigt, ist noch nicht in trockenen Tüchern. Die Genehmigung durch die EU-Kommission steht noch aus, bevor der Einstieg von MSC vollständig umgesetzt werden kann.
Vorteile der Kooperation für Hamburg und MSC
Der Hamburger Senat erhofft sich durch die Partnerschaft mit MSC eine Stabilisierung des Containerumschlags im Hafen. MSC hat angekündigt, ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals ab 2024 erheblich zu erhöhen, mit dem Ziel, bis 2031 eine Million standardisierte Container pro Jahr zu erreichen. Dies würde fast eine Verdopplung des bisherigen Volumens bedeuten und wäre ein bedeutender Schub für die Hafenwirtschaft.
Ein weiterer interessanter Aspekt dieses Deals ist der geplante Bau einer neuen Deutschlandzentrale von MSC in Hamburg. Diese Investition könnte zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und zur wirtschaftlichen Belebung der Region beitragen. Zudem plant MSC zusammen mit der Stadt, das Eigenkapital der HHLA um 450 Millionen Euro zu erhöhen, was die finanzielle Stabilität des Unternehmens stärken soll.
Proteste und Bedenken der Gewerkschaften
Zusätzlich haben Sachverständige in Expertenanhörungen eindringlich vor den möglichen negativen Konsequenzen gewarnt. Einige bezeichneten den Deal sogar als „historischen Fehler“, der die Zukunft der Hamburger Hafenlogistik gefährden könnte. Die anhaltende Auseinandersetzung zwischen der Regierung und den Arbeitnehmenden lässt die Unsicherheit über die langfristigen Auswirkungen dieses Zugriffs auf Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit im Schifffahrtssektor deutlich werden.