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UN beklagt tragische Lage der Zivilisten in Gaza nach Luftangriffen

Die humanitäre Krise in Gazas Krankenhäusern eskaliert

Im Gazastreifen hat die anhaltende Gewalt zwischen Israel und der Hamas verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung und die medizinische Versorgung. Scott Anderson vom UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge sprach von einer der schlimmsten Situationen, die er in den letzten Monaten erlebt hat. In dem Krankenhaus von Chan Junis seien die Zustände katastrophal, Patienten würden auf dem Boden behandelt und es fehle an ausreichenden Desinfektionsmöglichkeiten.

Israelischer Luftangriff auf Hamas-Militärchef

Am Samstag griff die israelische Armee im Gazastreifen Mohammed Deif, den Anführer des militärischen Arms der Hamas, an, wobei viele Menschen getötet wurden. Die genaue Anzahl der Opfer ist unklar, aber der Angriff forderte auch das Leben von Rafa Salama, dem Kommandanten der Chan-Junis-Brigade der Hamas. Deif, oft als das „Phantom“ bezeichnet, bleibt ein mysteriöser und gesuchter Anführer.

Notwendigkeit einer Waffenruhe und der Schutz von Zivilisten

Anderson betonte die dringende Notwendigkeit einer Waffenruhe und forderte den Schutz von Zivilisten. Verzweifelte Eltern berichteten ihm, dass sie in humanitäre Zonen gezogen seien, in der Hoffnung, dass ihre Kinder dort sicher wären. Die humanitäre Lage verschlechtert sich rapide und erfordert sofortige Aufmerksamkeit.

Verhandlungen zur Freilassung von Geiseln

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln verlaufen schleppend. Trotz des jüngsten Luftangriffs bestätigte ein Hamas-Vertreter, dass die Gespräche weitergeführt werden. In den kommenden Tagen wird Daniel Barnea, der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, nach Doha reisen, um die Verhandlungen fortzusetzen.

Demonstrationen in Israel für die Rückkehr der Geiseln

In Israel fordern Tausende Menschen die Regierung auf, die noch etwa 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas freizubekommen. Die Demonstranten drängten Premierminister Benjamin Netanjahu, das Abkommen zu unterzeichnen und die Geiseln nach Hause zu bringen.

Weitere Eskalationen und Anschläge

Zusätzlich zur Krise in Gaza kam es auch in anderen Regionen zu Gewalt. Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag in der Nähe der israelischen Stadt Ramla wurden drei Menschen verletzt, während in Hebron eine Frau festgenommen wurde, die einen Messerangriff geplant haben soll. In Südlibanon griff die israelische Luftwaffe Hisbollah-Stellungen an, nachdem zuvor Geschosse auf Israel abgefeuert wurden.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen und die fortwährende Gewalt in der Region sind Anzeichen einer tiefen Krise, die dringend internationale Aufmerksamkeit und Maßnahmen erfordern.

© dpa-infocom, dpa:240714-930-173470/3

NAG

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