Washington – Die US-Justiz hat kürzlich ein bedeutendes rechtliches Vorgehen gegen Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU angekündigt. Im Vordergrund steht die Anklage gegen mehrere Männer, die im Verdacht stehen, einen großangelegten Hacker-Angriff auf die ukrainische Regierung im Januar 2022 durchgeführt zu haben. Dieser Angriff fand nur kurze Zeit vor dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine statt, wie das US-Justizministerium in einer offiziellen Mitteilung erklärte.
Die Anklage erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen insgesamt fünf Angehörige des GRU, die sich zusammen mit einem russischen Zivilisten angeblich an einer Verschwörung beteiligten. Ihr Ziel war es, in die Computersysteme der ukrainischen Regierung einzudringen, um sensible Daten zu stehlen und diese möglicherweise weiterzugeben. Laut den US-Behörden sollte damit gezielt Angst und Unsicherheit unter der ukrainischen Bevölkerung geschürt werden, indem die Sicherheit ihrer Regierungsstrukturen und persönlichen Daten in Frage gestellt wurde.
Kopfgeld für Informationen
Die US-Strafverfolgungsbehörden haben bislang keine Informationen darüber, wo sich die beschuldigten Russen zurzeit befinden. Es ist unklar, ob sie sich in Russland oder in einem anderen Land aufhalten. Um den Aufenthaltsort der Angeklagten zu klären, hat die US-Regierung ein Kopfgeld in Höhe von jeweils zehn Millionen Dollar ausgesetzt. Dieses Angebot richtet sich nach Hinweisen, die zur Festnahme oder Identifizierung der sechs gesuchten Personen führen könnten.
Das Ausmaß und die Kriminalität hinter den Angriffen sind für die US-Behörden nicht zu ignorieren. Das FBI hat klar gemacht, dass diese Form der Cyberkriegsführung inakzeptabel ist und rechtliche Schritte gegen die Täter ergriffen werden müssen. Die Anklageschrift wird auch an Interpol übermittelt, was eine internationale Dimension in dieser Rechtsverfolgung eröffnet.