In Dachau hat sich etwas Großes getan! Auf einem geschichtsträchtigen Gelände in der Kufsteiner Straße 12, wo einst ein NS-Durchgangslager stand, wurde jetzt eine neue Asylunterkunft eröffnet. Man könnte fast meinen, die Geschichte wiederhole sich, doch diesmal mit einem erfreulichen Zweck: Menschen in Not eine Zuflucht bieten. Bereits 1942 sammelten die Nazis an diesem Ort Zwangsarbeiter, und in den Jahren nach dem Krieg fanden dort heimatlose Menschen ein Dach über dem Kopf. Nun, nach langen Jahren der Planung, wurde das neue Projekt auf die Beine gestellt.
Das Bauprojekt umfasst vier Häuser, die Platz für insgesamt 186 Menschen bieten. Die Einrichtung mag spärlich erscheinen mit ihren weißen Wänden und schlichten Möbeln, doch Landrat Stefan Löwl (CSU) hebt die stärker betonte Selbstständigkeit und Integration hervor, die hier gefördert wird. Dies geschieht auf einem relativ hohen Wohnstandard bei moderaten Kosten. In den vier Häusern mit jeweils drei Schlafzimmern pro Wohnung finden auch Menschen mit Wohnungsnot, ebenfalls deutsche Staatsbürger, eine neue Bleibe. Die Siedlung entstand als Alternative zu Containerwohnanlagen und Turnhallen und soll ein besseres Lebensgefühl mit sich bringen.
Ort voller Geschichte und Bedeutung
Die Vergangenheit des Grundstücks macht die Eröffnung zu etwas ganz besonderem, wie Regierungspräsident Konrad Schober betont. Hier, wo einst Leiden und Verzweiflung herrschten, zeigt der heutige Staat Werte des Mitgefühls und der Offenheit, die auf diesem Boden ein neues Zuhause für viele schaffen. Der Bau verlief nicht ohne Ecken und Kanten: Die Finanzierung erfolgen durch die Baugesellschaft, die das Modell bereits erfolgreich an anderen Orten wie Schwabhausen und Erdweg etabliert hat. Die Wohnungen werden kostengünstig vermietet, dennoch gibt es keine Annehmlichkeiten wie einen Internetanschluss. Laut Süddeutsche Zeitung ist dies einer der wenigen Kritikpunkte an der Ausführung.
Die feierliche Einweihung fand mit einem interreligiösen Gebet statt, an dem sowohl christliche als auch muslimische Geistliche teilnahmen. Sie segneten die neue Bleibe mit Suren, Bibelpassagen und Weihwasser – ein wahrer Schulterschluss der Religionen in einer modernen Welt! Damit wird Dachau nicht nur ein Zeichen des Neuanfangs gesetzt, sondern auch der Menschlichkeit ein neues Kapitel geschrieben. Bereits im Januar sollen die ersten Bewohner einziehen, die nach ärgerlichen Verzögerungen und Diskussionen endlich eine neue Heimat finden werden.
Wichtige Schritte in die Zukunft
Die umwerfenden Baukosten von 2500 Euro pro Quadratmeter führten zu einem in der Region beispiellosen Projekt, das dennoch ohne Internetanschluss bleibt, was Radio TOP FM berichtete. Trotz dieses Defizits wird mit der neuen Unterkunft ein Raum geschaffen, der den Bewohnern hilft, den ersten Schritt in eine sichere Zukunft zu setzen. Wie der protestantische Pfarrer Gerhard Last bei der Einweihung betonte, geht es hier um das Miteinander: „Es geht um die Menschen!“ Und das ist wohl die wichtigste Botschaft, die von diesem historischen Ort ausgeht.