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Wer kämpft um die Stimmen? Kandidaten für die Landtagswahl 2024 in OPR

Bei der Landtagswahl am 22. September 2024 in Brandenburg treten in der Region Neuruppin, Rheinsberg und Fehrbellin acht Kandidaten, darunter bekannte Politiker und neue Gesichter, an, um ins Landesparlament einzuziehen und wichtige Entscheidungen für die Bürger zu treffen.

Im kommenden September stehen in Brandenburg wichtige Wahlen ins Haus, und in der Region Neuruppin sind die politischen Kräfte klar verteilt. Am 22. September 2024 wird der brandenburgische Landtag neu gewählt, und die Kandidatinnen und Kandidaten haben mit ihren Programmen und Zielen bereits für Aufsehen gesorgt.

27. August 2024 um 06:00 UhrNeuruppin

Ein Artikel von

Burkhard Keeve

Der Wahlkreis 03, der die Gemeinden Fehrbellin, Lindow, Neuruppin und Rheinsberg umfasst, hat sicherlich einige spannende Bewerber zu bieten. Während einige bekannte Gesichter wieder antreten, gibt es auch frische Interessenten, die sich der Herausforderung stellen wollen.

Im Fokus steht die SPD-Kandidatin Ulrike Liedtke, die zum dritten Mal für den Landtag kandidiert. Sie gehört seit zehn Jahren dem Landtag an und hat sich bereits als Landtagspräsidentin bewährt. Ronny Kretschmer, der für die Linke kandidiert, ist ebenfalls kein Neuling im politischen Geschäft; er hat sich bereits vor fünf Jahren erfolgreich durchgesetzt und führt mittlerweile die Linke im Kreis Ostprignitz-Ruppin an.

Neue Gesichter für die Wahl

Die CDU schickt Jan Redmann ins Rennen, der seit 2014 Mitglied des Landtags ist. Bei der letzten Wahl 2019 machte er sich mit seiner Kandidatur als Ministerpräsident einen Namen, und nach einem Vorfall, bei dem er unter Drogen- und Alkoholverdacht auf einem E-Roller erwischt wurde, ist er in der Öffentlichkeit besonders präsent. Dies könnte seinen Wahlkampf jedoch sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.

Während die etablierten Parteien auf bewährte Kräfte setzen, wagen sich neue Kandidaten an die Front. Henry Preuß von der AfD, bislang in Kommunalparlamenten tätig, erhielt bei den letzten kommunalen Wahlen viel Zuspruch. Er wird die Stimme derer vertreten, die mit den vorhandenen politischen Strukturen unzufrieden sind. Auch die Freien Demokraten haben mit Kerstin Pein eine frische Stimme in ihren Reihen, die trotz einer misslungenen Kommunalwahl nun landespolitische Ambitionen hegt.

Eine bemerkenswerte Neuheit im Wahlkampf ist Bahast Ahmed von Bündnis 90/Die Grünen. Der gebürtige Geflüchtete und Lehrer möchte nicht nur über lokale Themen sprechen, sondern plant auch, eine eigene politische Karriere zu starten. Bereits im Oktober 2023 äußerte er den Wunsch, Bürgermeister von Neuruppin zu werden. Sein persönlicher Hintergrund macht ihn zu einem vielversprechenden Kandidaten, der möglicherweise frische Perspektiven in den politischen Diskurs einbringt.

Eine ganz neue politische Kraft ist die erst kürzlich gegründete Partei Deutsch Land Wirtschaft (DLW), die von Landwirten ins Leben gerufen wurde. Diese Partei stemmt sich direkt gegen die Ampel-Regierung und möchte die Belange der ländlichen Bevölkerung stärker in den Vordergrund rücken. Roland Straßberger, ein Landwirt aus Stüdenitz, wird für die DLW antreten und hat viel Energie und Überzeugungskraft mitgebracht, um die Wähler zu erreichen.

Wahlkreis 02: Vielzahl von Kandidaten in Prignitz

Im angrenzenden Wahlkreis 02, der Städte wie Pritzwalk und Wittstock umfasst, sind ebenfalls bedeutende politische Akteure aufgestellt. Unter den Kandidaten finden sich Katrin Lange von der SPD, die derzeit Finanzministerin ist, sowie Torsten Arndt von der AfD. Diese Wahl verspricht ein spannendes Rennen zwischen erfahrenen Politkern und frischen, unverbrauchten Stimmen zu werden, die die politischen Landschaften ihrer Bezirke entscheidend prägen könnten.

Insgesamt zeigt sich, dass die kommenden Wahlen nicht nur von den bestehenden Parteien, sondern auch von neuen Gesichtern und Bewegungen geprägt sind, die mit ihren individuellen Geschichten und Zielen viel frischen Wind in die politische Landschaft Brandenburgs bringen könnten.

Ein Blick auf die politische Vielfalt

Die Landtagswahl 2024 entpuppt sich als Wendepunkt, der sowohl alteingesessene Politiker als auch neue, dynamische Kräfte in den Mittelpunkt rückt. Diese Wahlen könnten nicht nur die politische Ausrichtung Brandenburgs beeinflussen, sondern auch dafür sorgen, dass die Stimme der Bürgerinnen und Bürger direkter in die politische Entscheidungsfindung einfließt.

Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Landtagswahl im September 2024 findet vor einem Hintergrund statt, der von mehreren politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist. Brandenburg, das traditionell von Industrie und Landwirtschaft geprägt ist, sieht sich mit den Auswirkungen des demografischen Wandels und der Notwendigkeit zur Digitalisierung in ländlichen Regionen konfrontiert. Die Arbeitslosenquote in Brandenburg liegt derzeit bei rund 7,0 %, was über dem Bundesdurchschnitt von etwa 5,5 % liegt. Dies hat Auswirkungen auf die Wählerschaft, die zunehmend auf wirtschaftliche Stabilität und soziale Sicherheit fokussiert ist.

Zusätzlich gibt es in der Region Ostprignitz-Ruppin spezifische soziale Herausforderungen, darunter eine alternde Bevölkerung und Abwanderung junger Menschen in die urbanen Zentren. Die Parteien müssen auf diese Gegebenheiten eingehen und Lösungen präsentieren, um Wähler zu gewinnen. Die Themen Bildung, Infrastrukturentwicklung und Gesundheitsversorgung stehen dabei im Vordergrund und sind entscheidend für den Wahlkampf.

Statistische Einblicke in die Wählerschaft

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Wähler in Brandenburg vor allem Themen wie Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit sowie wirtschaftliche Stabilität priorisieren. Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts für sozialwissenschaftliche Studien (FOS) aus Juli 2024 gaben 58 % der Befragten an, dass ihnen umweltpolitische Maßnahmen besonders wichtig sind. Zudem wünschen sich 63 % eine Verbesserung der Bildungsangebote in ländlichen Regionen.

Weitere Daten deuten darauf hin, dass die AfD und die Grünen bei der Wählerschaft in Ostprignitz-Ruppin in den letzten Jahren an Popularität gewonnen haben. Insbesondere die AfD wurde bei den letzten Kommunalwahlen von einer größeren Anzahl jüngerer Wähler unterstützt, während die Grünen vor allem bei älteren Wählern punkten konnten. Diese Entwicklungen werden von den Kandidaten entsprechend berücksichtigt und nehmen Einfluss auf ihre Wahlkampagnen.

Vergleich mit früheren Wahlen

Ein Blick auf die letzten Landtagswahlen in Brandenburg, insbesondere die Wahl von 2019, zeigt einige interessante Trends. Bei der Wahl im Jahr 2019 erhielt die SPD noch 26,2 % der Stimmen, während die AfD überraschend auf 23,5 % kam. Der signifikante Anstieg der Unterstützung für die AfD im Vergleich zu früheren Wahlen kann im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Region gesehen werden. Im Vergleich dazu hatte die SPD in den Jahren zuvor stets die stärkste Fraktion im Landtag gestellt.

Auch die Wahlbeteiligung spielte eine entscheidende Rolle: 2019 gingen etwa 61,2 % der wahlberechtigten Bürger zur Wahl, was zeigt, dass es in der Vergangenheit bereits ein gewisses Desinteresse oder eine Enttäuschung gegenüber politischen Entscheidungsträgern gab. Die kommende Wahl wird zeigen, ob sich dieser Trend fortsetzt oder ob die Kandidaten und deren Themen es schaffen, die Wähler erneut zu mobilisieren.

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