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Zukunftsvisionen für Bergisch Gladbach: Stadtmitte im Wandel

Die Politik von Bergisch Gladbach unterstützt die Visionen der Stadtplaner zur Aufwertung der Stadtmitte, um städtebauliche Mängel zu beseitigen und einen Wettbewerb mit Architekten zu initiieren, was am Donnerstagabend im Planungsausschuss einstimmig beschlossen wurde.

Die jüngsten Entwicklungen in Bergisch Gladbach bringen frischen Wind in die Diskussion über die städtebauliche Zukunft der Stadtmitte. Beigeordneter Ragnar Migenda, ein Mitglied der Grünen, äußerte in einem Treffen des Planungsausschusses starke Bedenken bezüglich der gegenwärtigen Gestaltung der Stadt. „Die Stadtmitte ist geprägt von vielen städtebaulichen Unzulänglichkeiten“, so Migenda, der sich insbesondere auf unzureichende Planungsleistungen in einem Bereich zwischen dem Bahnhof und den umliegenden Stadthäusern bezog. Hier scheinen die vorhandenen Strukturen eher zufällig und wenig einladend gestaltet zu sein, was in der Bevölkerung als „Schäbbisch Gläbbisch“ bekannt ist.

Mit einem klaren Ziel vor Augen suchte Migenda die Unterstützung der Politik, um den Bereich zwischen An der Gohrsmühle und den Stadthäusern an Schnabelsmühle/Konrad-Adenauer-Platz anhand von „Leitideen“ städtebaulich aufzuwerten. Diese Ideen sollen dann der Ausgangspunkt für einen Wettbewerb mit Architekten und Fachplanern sein. „Zukunftsbilder“ werden dabei als zentrale Visionen hervorgehoben, die, so Migenda, nicht unrealistisch sind, sondern vielmehr als konkrete Pläne für die Zukunft zu verstehen sind.

Politische Einigkeit für eine positive Veränderung

Die CDU hatte ursprünglich den Vorschlag für einen städtebaulichen Wettbewerb initiiert, doch beim jüngsten Treffen wurde von allen anwesenden Fraktionen ein einstimmiges Votum ohne Enthaltungen erreicht. Dies zeigt einmal mehr, dass wichtige Entscheidungen in der Bergisch Gladbacher Politik trotz vorhandener Differenzen in Detailfragen einen Schulterschluss finden können. Ein lebhafter Austausch über die Veränderungsperspektiven fand statt, wobei sogar Vergleiche mit den Favelas, den Armutsquartieren in Südamerika, in der Diskussion aufkamen.

Ein einheitliches Bild in der Politik: Der Eingang zur Stadtmitte und die Übergänge zum sogenannten „Neuen Stadtteil“ müssen verbessert werden, so die eindeutige Meinung der Planungspolitiker wie Hermann-Josef Wagner von der CDU sowie Klaus W. Waldschmidt von der SPD. Mit diesem Beschluss wird der Verwaltung ein wichtiges Signal gegeben, dass Veränderungen nötig sind.

Die Herausforderungen der Altbausubstanz

Ein weiterer Punkt der Diskussion war der Zustand der Stadthäuser aus den 1950er Jahren. Diese sind nun ebenfalls Teil einer Machbarkeitsstudie, und ein sofortiger Abbruch ist nicht mehr auf der Agenda. Planungsleiter Marc Höhmann gab zu bedenken, dass die Ergebnisse dieser Studie entscheidend sind, da vorherige Untersuchungen, die einen Abriss empfohlen hatten, ebenfalls einer eingehenden Überprüfung bedürfen. Diese Entscheidungen könnten weitreichende Folgen für die Gestaltung des Stadtbildes von Bergisch Gladbach haben.

Zusätzlich wird auch der öffentliche Parkplatz am Turbokreisel in den Fokus gerückt, wo neue Lösungen gesucht werden, um Parkplätze zu erhalten. Die Vorschläge beinhalten möglicherweise neuartige Bebauungsformen, die auch eine Nutzung von vertikalen Flächen ermöglichen. Bereits ab 2025 sollen die Mitarbeiter der beiden Stadthäuser in die neuen Räumlichkeiten der AOK an der Bensberger Straße umziehen, was dazu führen wird, dass die Altimmobilien leer stehen.

Die Stadtverwaltung hat die Vision, die Stadtmitte mit neuen Angeboten zu beleben, die von Kino über Einzelhandel bis hin zu Wohnraum reichen. Eine Zusammenarbeit mit der benachbarten VR-Bank steht ebenfalls auf der Agenda. Darüber hinaus gab Migenda zu bedenken, dass der Zustand des Bahnhofs noch erhebliche Mängel aufweist. Die Planungen für eine Revitalisierung des Bahnhofs sind im Gange, und man setzt große Hoffnungen auf die Aufwertung des Geländes mit der Einführung eines zweiten Gleises.

Die Bemühungen um ein neues Bahnhofsgebäude stehen ebenfalls im Raum. Migenda äußerte die Hoffnung, dass eine Landmarke am Bahnhof den neuen Eingang zur Stadt repräsentieren könnte. Ein gemeinsames Interesse besteht auch in der Verwaltung, die positiven Entwicklungen in der Rhein-Berg-Passage zu fördern; ein leerstehendes Kaufhaus, das auf die Anzeichen von Bewegung und das Interesse der Eigentümer aufmerksam gemacht werden soll. Der Optimismus wächst, dass gerade durch die Entwicklungen rund um die Stadtmitte auch hier eine Belebung eintreten kann.

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