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Zukunftsweisende KI-Forschung: Boehringer Biberach für Krebspatienten im Einsatz

Der Deutsche Wirtschaftsrat besuchte am Standort Biberach von Boehringer Ingelheim, um mit Unternehmensvertretern, Forschern und Politikern über die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz in der pharmazeutischen Forschung und innovative Ansätze zur Krebsbehandlung zu diskutieren, was die Bedeutung von Deutschland als führenden Forschungsstandort unterstreicht.

Wachstum und Innovation in der Pharmaforschung durch KI-Technologie

Der Besuch des Deutschen Wirtschaftsrats am Standort Biberach von Boehringer Ingelheim verdeutlicht die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der pharmazeutischen Forschung und deren Potenzial für die Entwicklung neuer medizinischer Ansätze. Senior Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung waren versammelt, um sich über die Chancen und Herausforderungen auszutauschen, die mit dem Einsatz von KI in der Medikamentenentwicklung verbunden sind.

Die Sichtweise der Unternehmensführung

Thomas Reith, der Standortleiter von Boehringer, betont die Notwendigkeit, über nationale Grenzen hinauszudenken. Besondere Beachtung finden dabei die Möglichkeiten der Gentherapie und der regenerativen Medizin, die darauf abzielen, noch nicht ausreichend behandelte medizinische Bedürfnisse zu adressieren. Er appelliert für eine enge internationale Zusammenarbeit und Transparenz in der Datenverwendung, um das Wachstumspotenzial dieser Branche in Deutschland zu maximieren.

Fortschritt durch Computational Chemistry

Christofer Trautermann, Global Head of Computational Chemistry, legt offen, was hinter der Erstellung neuer Medikamente steckt und welche Rolle KI dabei spielt. Seine Ausführungen verdeutlichen, dass der Weg vom ersten Konzept zum marktfähigen Medikament lang und kostspielig ist. Trotz einiger Skepsis bezüglich selbstlernender Systeme sieht Trautermann keinen Widerspruch zwischen Technologie und menschlicher Kontrolle—Fachkräfte bleiben entscheidend, um die Integrität während des Forschungsprozesses zu garantieren.

Der Weg zur digitalen Gesundheit

Jan Holthuis, Head of IT bei Boehringer, stellte die Vision von „Digital Health“ vor und erklärte, wie wichtig es ist, die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und der EU zu beachten. Der agile Umgang mit Technologie ist entscheidend, um Innovation voranzutreiben, ohne die regulatorischen Verpflichtungen aus den Augen zu verlieren.

Krebsbehandlung durch therapeutische Viren

Ein faszinierendes Teilgebiet der Forschung sind therapeutische Viren, die traditionell als Krankheitserreger betrachtet werden. Jan Schöning, Head of Viral Therapeutics Center, präsentiert beeindruckende Ergebnisse, die den Einsatz dieser Viren zur Zerstörung von Krebszellen und zur Stärkung des menschlichen Immunsystems aufzeigen. Diese neuen Erkenntnisse bieten nicht nur Hoffnung für Patienten, sondern auch ein großes Marktpotenzial für Boehringer und den medizinischen Standort Biberach.

Politische Rahmenbedingungen und Impulse für Forschung

In der Diskussion ergriff Stephan Seiter, MdB und Sprecher der FDP-Fraktion für Forschung, Technologie und Innovation, das Wort. Er forderte, dass staatliche Gelder nicht als Hemmnis für den Innovationsprozess wahrgenommen werden dürfen. Seiter betonte die Notwendigkeit, sich trotz geopolitischer Herausforderungen für die Förderung von Forschung und Wissenschaft stark zu machen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Austausch zwischen Unternehmern, Politikern und Wissenschaftlern bei Boehringer nicht nur den aktuellen Stand der Forschung in der Arzneimittelentwicklung beleuchtet, sondern auch die künftigen Schritte aufzeigt, die notwendig sind, um in einer sich rasant verändernden Gesundheitslandschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.

NAG

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