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145 Polizeianwärter: Wachsende Probleme in der Ausbildung der NRW-Polizei

Nach einer Bewerbungsoffensive der NRW-Polizei, bei der 3000 Polizeianwärter eingestellt wurden, sind bereits 145 von ihnen, vor allem aus persönlichen Gründen oder wegen nicht erbrachter Leistungen, wieder ausgeschieden, was die Ausbildungsqualität und die Zukunft der Polizei in Nordrhein-Westfalen in Frage stellt.

Es wird ein starkes Signal gesendet, wenn 3.000 Bewerber auf den Ruf des Polizeiberufs reagieren und sich für die Ausbildung anmelden. Doch inzwischen zeigt sich, dass der Übergang in die Praxis durchaus holprig sein kann. Von den 3.000 neu eingestellten Polizeianwärtern in Nordrhein-Westfalen haben bereits 145 wieder das Handtuch geworfen. Dies stellt nicht nur ein Problem für die Polizei dar, sondern wirft auch Fragen zur Attraktivität des Berufs auf.

Im vergangenen Jahr hat eine speziell eingesetzte „Task Force“ dazu beigetragen, die beeindruckende Anzahl von Polizeianwärtern zu gewinnen. Doch die Realität sieht anders aus. Laut Angaben des Innenministeriums, die auf Anfrage der dpa veröffentlicht wurden, haben sich 145 der Anwärter aus unterschiedlichen Gründen wieder von der Polizei abgewandt.

Die Gründe für das Ausscheiden

Von den 145 Abgängen waren 130 selbst initiiert – viele entscheiden sich für einen Arbeitgeberwechsel oder einen Wechsel in ein anderes Studium, während sie parallel zu ihrer Polizeiausbildung offenkundig nach Alternativen suchen. Dies wirft die Frage auf: Was hält junge Menschen tatsächlich davon ab, ihre Karriere bei der Polizei fortzusetzen?

Darüber hinaus mussten 15 Anwärter aufgrund von „charakterlicher Ungeeignetheit“ oder unzureichender Leistungen die Ausbildung abbrechen. Es ist offensichtlich, dass die Anforderungen und Erwartungen an die Polizeiarbeit hoch sind, und nicht jeder kann diesen Ansprüchen gerecht werden. Dies deutet auch auf die Herausforderungen hin, denen sich Anwärter im Verlauf ihrer Ausbildung gegenübersehen.

Sieben Monate nach der Vereidigung sind trotz der Abgänge weiterhin 2.976 Anwärter im Programm. Ein Grund dafür ist die Aufnahme von 100 Nachrückern, die die Lücken füllen. Einige Anwärter, die aufgrund von längeren Krankheiten aus früheren Jahrgängen nicht antreten konnten, wurden ebenfalls in die aktuelle Gruppe integriert. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Polizei hier vor einem ständigen Auf und Ab steht.

Die nächste Welle von neuen Polizeianwärtern wird im September 2024 erwartet, wobei sich über 11.200 Menschen auf die 3.000 Plätze beworben haben. Die schwarz-grüne Regierungskoalition hat sich das Ziel gesetzt, die Anzahl neuer Polizisten gezielt zu erhöhen, um so der anhaltenden Nachwuchsproblematik entgegenzuwirken.

Zu all diesen Entwicklungen äußert sich auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Sie kritisieren, dass die Ausbildungskapazitäten den Einstellungszahlen nicht gerecht werden. Michael Mertens, der Vorsitzende der GdP NRW, warnt, dass das Ungleichgewicht zwischen den Einstellungszahlen und vorhandenen Ressourcen zwangsläufig zu einem Qualitätsverlust führen wird. Dieses Missverhältnis trägt zur Enttäuschung der Auszubildenden bei und kann letztendlich dazu führen, dass sie sich von ihrem angestrebten Traumberuf abwenden.

Diese Situation schürt die Unsicherheit unter den Anwärtern und lässt Fragen zur Ausbildung und den zukünftigen Herausforderungen der Polizei aufkommen. Angesichts des Drucks, einen Polizeidienst mit all seinen Anforderungen und Risiken aufzunehmen, ist es von Bedeutung, die Ausbildung so zu gestalten, dass sie den zukünftigen Polizisten die Unterstützung bietet, die sie benötigen. Nur so kann gewährleistet werden, dass sie motiviert bleiben und ihrem Beruf langfristig treu bleiben.

Aktuell hängt die Zukunft der Polizei NRW am seidenen Faden, und es bleibt spannend, wie sich die Rekrutierung und Ausbildung der Polizeianwärter entwickeln wird.

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