Im Jahr 1979 ereignete sich in Bonn eine tragische Geschichte, die bis heute nicht gelöst ist. Die 17-jährige Claudia Wilbert wurde am 30. März tot aufgefunden, jedoch bleibt der Verlauf der Ereignisse, die zu ihrem Tod führten, ein Rätsel. Die Polizei Bonn startet nun einen neuen Versuch, diesen jahrzehntealten Fall aufzuklären, mit der Hoffnung auf frische Hinweise aus der Bevölkerung.
Am besagten Tag fanden Spaziergänger Claudias Leiche an einem Wanderparkplatz in der Nähe von Bad Münstereifel-Scheuren. Nur zwei Tage zuvor, am 28. März, wurde sie zuletzt gesehen, als sie gegen Abend in ein helles Auto stieg. Diese letzte Sichtung fand etwa 20 Kilometer von dem Ort statt, an dem ihre Leiche später gefunden wurde. Der Fahrer dieses Wagens ist nach wie vor nicht identifiziert, was den Fall umso mysteriöser macht.
Details zur letzten Sichtung
Augenzeugen berichteten, dass Claudia am Stadtpark in Rheinbach gesehen wurde, als sie in das Fahrzeug eines unbekannten Mannes stieg. Der Fahrer soll zwischen 20 und 30 Jahre alt und etwa 1,75 Meter groß gewesen sein. Diese Informationen sind entscheidend für die Ermittlungen, die über 45 Jahre lang geführt wurden. Ein weiteres vielsagendes Detail ist, dass nur 30 Minuten vor Claudias letzter Sichtung, eine Mitschülerin ebenfalls von einem Autofahrer in einem hellen Auto belästigt wurde. Über das Kennzeichen ausgegeben in Euskirchen (EU) hoffen die Ermittler, den Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen herstellen zu können.
Die Polizei Bonn veröffentlicht außerdem eine detaillierte Beschreibung des verdächtigen Fahrzeugs. Es handelt sich um ein Fahrzeug mit heller Farbe, das Ähnlichkeiten mit einem Renault 6 hat. Das Auto hat ein schräges Heck und eine charakteristische Form, die möglicherweise bei der Identifikation des Fahrers helfen könnte.
Erneute öffentliche Suche nach Zeugen
In einem letzten Versuch, weitere Informationen zu sammeln, wird der Cold Case am 11. September in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ behandelt. Die Ermittler hoffen, dass dies dazu beiträgt, neue Hinweise zu erhalten. Im Rahmen der Sendung werden insbesondere folgende Fragen thematisiert:
- Wer hat Angaben zu der Tat oder dem Täter?
- Haben Sie in den späten 1970er- oder frühen 1980er-Jahren verdächtige Erfahrungen mit Autofahrern in den Regionen Rheinbach, Euskirchen oder Bonn gemacht?
- Kennen Sie jemandem, der ähnliche Erlebnisse hatte, und können dazu etwas schildern?
Die Polizei bittet um jegliche Hinweise, die zur Aufklärung des Falles beitragen könnten. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 0228 15-0 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de melden.
Diese traurige Geschichte ist nicht der einzige ungelöste Fall, der in der kommenden Episode von „Aktenzeichen XY … ungelöst“ beleuchtet wird. Auch der Fund eines toten Säuglings im Jahr 1987, dessen Identität bis heute unklar ist, wird Teil der Sendung sein. Zahlreiche ungelöste Fälle aus Nordrhein-Westfalen verlangen weiterhin nach Antworten und fordern die Öffentlichkeit auf, aufmerksam zu sein und ihre Erinnerungen zu teilen.