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Berliner CSD: Hunderttausende für Vielfalt und Demokratie vereint

Beim Berliner Christopher Street Day, der am Samstag unter dem Motto «Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt» friedlich mit über 250.000 Teilnehmern stattfand, gab es parallel in Neukölln Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten der «Internationalist Queer Pride», die solidarisch mit Palästina protestierten und dabei strafbare Sprechchöre skandierten, was zu mehreren Festnahmen führte.

Das diesjährige Berliner Christopher Street Day (CSD) zog Hunderttausende von Menschen an, die friedlich für Demokratie und Vielfalt demonstrierten. Die Veranstaltung war eine maßgebliche Plattform für die LGBTQ+-Gemeinschaft, um ihre Stimmen lautstark zu erheben und auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, denen sie weltweit gegenüberstehen.

Der CSD als Zeichen der Solidarität

Unter dem Motto „Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt“ versammelten sich nach Polizeiangaben mindestens 250.000 Menschen in den Straßen Berlins. Die Veranstalter betonten, dass die Abschlusskundgebung eine „friedliche große Party“ war. Ein besonderes Highlight war der Auftritt des bekannten Sängers Herbert Grönemeyer, der in seiner Abschlussrede die geschützten Rechte queerer Menschen einforderte und eindringlich darauf hinwies, dass autoritäre Kräfte demokratische Werte bedrohen.

Politische Forderungen für eine gerechtere Gesellschaft

Die Politische Dimension der Kundgebung wurde durch die Ansprache von Sophie Koch, einer Aktivistin der Landesarbeitsgemeinschaft Queeres Netzwerk Sachsen, verstärkt. Sie forderte eine Veränderung von Artikel 3 des Grundgesetzes, um den Schutz queer lebender Menschen zu gewährleisten. Diese Forderung erhielt Unterstützung von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), was die Bedeutung der politischen Unterstützung für diese Bewegung unterstreicht.

Diese dunkle Seite der Pride – Auseinandersetzungen in Neukölln

Trotz des friedlichen Hauptanlasses gab es jedoch auch Berichte von Gewalt und Auseinandersetzungen. Bei einer kleineren Kundgebung namens „Internationalist Queer Pride“ in Berlin-Neukölln, die unter dem Zeichen der Solidarität mit Palästina stand, kam es zu mehreren Konfrontationen zwischen Demonstranten und der Polizei. Hier berichteten die Behörden von verletztem Recht, einschließlich der Verwendung von Glasflaschen und Farbbeuteln als Wurfgeschosse, sowie der Darstellung verfassungsfeindlicher Symbole. In diesem Zusammenhang wurden 31 Personen vorübergehend festgenommen und 37 Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der Schutz queerer Menschen – Eine Priorität

Die zentrale Botschaft des Christopher Street Day bleibt jedoch, dass der Schutz von LGBTQ+-Rechten eine gesellschaftliche und politische Priorität darstellt. Dies wurde durch die Anwesenheit von Alfonso Pantisano, dem Berliner Queerbeauftragten, unterstrichen, der aufgrund seiner Arbeit mit Morddrohungen konfrontiert ist und bei der Veranstaltung Personenschutz benötigte.

Ein bleibendes Erbe – Die Bedeutung des CSD

Insgesamt war der CSD ein starkes Zeichen für die LGBTQ+-Gemeinschaft in Berlin und darüber hinaus. Es zeigt nicht nur die Stärke und Resilienz dieser Gemeinschaft, sondern auch die kontinuierliche Notwendigkeit, gegen Diskriminierung und Einschränkungen zu kämpfen. Die Vielzahl an Teilnehmern und die friedliche Atmosphäre des Hauptevents stehen im starken Kontrast zu den Zwischenfällen in Neukölln und verdeutlichen die Vielfalt innerhalb der Bewegungen für soziale Gerechtigkeit.

NAG

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