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Ende des Hippie-Zeltlagers: Rainbow Family zieht sich aus dem Harz zurück

Das illegale Hippie-Camp der „Rainbow Family“ im Harz, das zeitweise über 1500 Besucher aus 63 Nationen anzog, hat sich am 3. September aufgrund wiederholter Verstöße gegen gesetzliche Regelungen und hinterlassener Müllberge aufgelöst, was die betroffenen Landkreise Göttingen und Goslar sowie die Polizei als Erfolge ihrer Maßnahmen werten.

Im Harz, genauer gesagt in der Region Bad Grund, hat sich das illegale Zeltlager der „Rainbow Family“ aufgelöst. Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung der betroffenen Landkreise Göttingen und Goslar sowie der Polizei und den Niedersächsischen Landesforsten ist das jährliche Treffen für die Teilnehmer nun beendet. Ursprünglich kündigten die Camper an, das Event am 3. September abzuschließen.

Die „Rainbow Family“ ist ein internationales Netzwerk von Naturliebhabern, das seit 1972 in den USA existiert. Zum jährlichen großen Gathering, bei dem der Vollmond gefeiert wird, kommen Besucher aus der ganzen Welt, so auch in diesem Jahr in Niedersachsen. Dabei zelteten bis zu 1500 Menschen aus 63 verschiedenen Nationen in einem etwa 200 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet.

Behördliche Maßnahmen und Probleme

Die Landkreise Göttingen und Goslar hatten im Vorfeld ein Betretungsverbot für das Areal verhängt, da es sich um ein geschütztes Gebiet handelt. Dennoch mussten die Behörden regelmäßig mit Abschleppaktionen von illegal geparkten Fahrzeugen und dem Einziehen von Zelten reagieren. Dies führte zu einer angespannten Situation, da die Camper oft gegen die gesetzlichen Vorgaben verstießen.

Der Landrat von Goslar, Alexander Saipa, äußerte sich verärgert über das Verhalten der Teilnehmer. Er stellte fest, dass die Camper nicht nur gegen Vorschriften verstoßen hätten, sondern auch erhebliche Mengen Müll hinterließen. Zusätzlich verursachten illegale Feuerstellen eine potenzielle Gefahr für Menschen und Umwelt. Saipa zweifelt an der angekündigten Aufräumaktion und bezeichnete das Verhalten der Camper als leichtsinnig.

Kosten der Räumung und Polizeieinsätze

Trotz der negativen Aspekte war eine vollständige Räumung des Camps vonseiten der Behörden keine Option. Laut Marlies Dornieden, einer Kreisrätin aus Göttingen, wären die Kosten eines Polizeieinsatzes aufgrund der Größe und der schwer zugänglichen Gebiete untragbar gewesen. Es wurden dennoch zahlreiche kleinere und größere Einsätze durchgeführt, bei denen die Polizei und die Feuerwehr tätig wurden. Diese Einsätze führten zur Konfiszierung von 70 Zelten und dem Abschleppen von 97 Fahrzeugen. Bei Auseinandersetzungen zwischen Campern und Polizei gab es vereinzelt Probleme.

Zusätzlich wurde festgestellt, dass die Camper an mehreren Stellen im Wald ihre Notdurft verrichteten, was zu einem Anstieg des Nitratgehalts im Boden führte – eine ökologische Problematik, die nicht unbeachtet bleiben sollte. Das Vorgehen der Landkreise wird als Erfolg gewertet, da eine potenzielle Gefahr somit abgewendet werden konnte. Laut Landrat Saipa werden weitere Gespräche mit der Landesregierung folgen, um zukünftige Handlungsoptionen zu erörtern und ähnliche Vorfälle zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die „Rainbow Family“ im Harz weder friedlich noch nachhaltig, sondern mit erheblichen Problemen durch die Behörden agiert hat. Die Aktion zeigt, wie herausfordernd die Balance zwischen Freiraum für Gemeinschaftsveranstaltungen und dem Schutz unserer Natur sein kann.

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