Die Polizeidirektion Lüneburg hat ein neues Projekt ins Leben gerufen, das sich für die Stärkung der Demokratie einsetzt. Unter dem Motto „Polizeischutz für die Demokratie“ engagiert sich die Polizei Niedersachsen aktiv, um das Verständnis für demokratische Werte innerhalb der Organisation und darüber hinaus zu fördern. Dieser Ansatz zielt darauf ab, sowohl die Beamten wie auch die Bürger für Themen der Demokratie und Menschenrechte zu sensibilisieren.
In den letzten Jahren hat die Polizeidirektion verschiedene Initiativen ergriffen. Dazu gehören Fachvorträge, Themenwochen und die Zusammenarbeit mit jüdischen Gemeinden. Ein weiterer Baustein ist die Ausbildung von 18 sogenannten Demokratiepatinnen und -paten. Diese Personen fungieren als Ansprechpartner innerhalb der Polizei und setzen sich für Resilienz sowie ein historisches Bewusstsein ein. Sie spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Vorurteile abzubauen und ein besseres Verständnis für die Demokratie zu fördern.
Lehrer und Schüler im Fokus
Ein besonderes Highlight des aktuellen Projekts ist das Theaterstück des Künstlers Alfons mit dem Titel „Alfons – Jetzt noch deutscherer“, das am 16. September 2024 in der Empore in Buchholz aufgeführt wird. Im Vorfeld hatten zehn Klassen aus dem Landkreis Harburg die Möglichkeit, sich mit einem speziellen Vorbereitungspaket auf das Stück vorzubereiten. Die Schülerinnen und Schüler lernen, gängige Vorurteile zu identifizieren und entwickeln Strategien, um damit umzugehen.
Katrin Ragge, die Beauftragte für Jugendsachen im Präventionsbereich der Polizeiinspektion Harburg, leitet Workshops, um die Jugendlichen zu ermutigen, Zivilcourage zu zeigen und für sich und andere einzutreten. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, das Bewusstsein für demokratische Werte zu erhöhen und die Partizipation zu fördern.
Alfons selbst äußert sich begeistert über die Zusammenarbeit: „Das sind meine liebsten Auftritte. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam über Demokratie diskutieren und zeigen, dass unsere Werte lebendig sind.“ Er schätzt den Austausch mit den Jugendlichen und sieht darin eine Chance, sowohl die jungen Menschen als auch sich selbst weiterzubilden.
Die Workshops werden nicht nur für Schüler, sondern auch für Polizeibeamte angeboten. Diese Sessions konzentrieren sich auf das Erkennen von Vorurteilen und die Auswirkungen von „Schubladendenken“. Der Polizeipräsident von Lüneburg, Thomas Ring, hebt hervor, dass die Zusammenarbeit nicht nur lehrreich ist, sondern auch dazu beiträgt, kritische Themen spielerisch zu behandeln. Er betont, dass die Polizei ihre Rolle als Hüterin der Demokratie ernst nehmen muss und dass es wichtig ist, die eigene Sicht auf das Handeln zu überprüfen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Begegnung zwischen Polizeibeamten und den Schülern, was den Dialog fördert und sowohl für die Jugendlichen als auch für die Polizisten neue Perspektiven eröffnet. “Die freiheitliche Demokratie ist kein Geschenk, das wir einfach erhalten haben. Sie muss aktiv geschützt werden. Solche Projekte stellen sicher, dass wir weiterhin für unsere Werte einstehen”, erklärt Ring weiter.
Um das Theaterstück am 16. September zu besuchen, ist eine Vorabanmeldung über die Pressestelle der Polizeidirektion erforderlich. Thomas Ring wird vor der Aufführung eine Diskussion mit Alfons führen, zu der alle Medienvertreter eingeladen sind.
Insgesamt zeigt das Projekt „Polizeischutz für die Demokratie“ die Bemühungen der Polizei Niedersachsen, sich weiterhin für eine lebendige Demokratie einzusetzen und die Gesellschaft für die Herausforderungen des demokratischen Lebens zu sensibilisieren. Es wird erwartet, dass solche Initiativen auch in Zukunft fortgesetzt werden, um ein starkes Bewusstsein für die Werte der Demokratie zu schaffen.
