Proteste gegen Kreuzfahrttourismus: Die Folgen für Kiel und die Umwelt
Letzten Sonntag kam es zu einer spektakulären Aktion in Kiel, als Aktivisten die Abfahrt von zwei Kreuzfahrtschiffen am Kieler Ostseekai blockierten. Die Gruppe „Smash Cruiseshit“ protestierte gegen die negativen Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auf das Klima und die Arbeitsbedingungen an Bord.
Die Kieler Polizei musste einschreiten und die Kajaks der Aktivisten einkesseln, um sie schließlich auf einen Steg zu drängen. Neun Menschen wurden vorübergehend festgenommen und wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt. Die Aktion führte zu einer Verzögerung der Abfahrt der „Aidabella“ um fast zwei Stunden, während das andere betroffene Schiff unberührt blieb.
Proteste als Teil einer europaweiten Bewegung
Nach Angaben der Aktivisten war die Blockade Teil eines europaweiten Protests, der vom European Cruise Activist Network (ECAN) koordiniert wurde. Neben den Kajakfahrern befanden sich auch vier Personen auf dem Dach der Landstromanlage. Obwohl sie vorübergehend festgenommen wurden, wurden sie nach der Festnahme ihrer Personalien wieder freigelassen.
In den vergangenen Jahren ist der Kreuzfahrttourismus in Kiel stark angestiegen, was von den Aktivisten kritisiert wird. Sie betonen, dass die meisten Schiffe mit hochgiftigem Schweröl betrieben werden, was eine erhebliche Umweltbelastung darstellt. Bereits im Juni kam es zu ähnlichen Protesten im Kieler Hafen gegen diese Praxis.
Die Proteste dienen als Warnung für die Stadt Kiel, die sich zunehmend mit den Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auseinandersetzen muss. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf diese Herausforderungen reagieren werden und ob sich die Protestbewegung weiter verstärken wird.
– NAG