Lachgas wird zunehmend als Rauschmittel missbraucht, und dies beunruhigt sowohl Gesundheitsbehörden als auch die Polizei im Schwalm-Eder-Kreis. Die Situation wirft Fragen zur Sicherheit der Jugendlichen auf und macht auf die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen aufmerksam.
Die Gefahren des Lachgas-Konsums
Der wissenschaftliche Name für Lachgas ist Distickstoffoxid. Dieses Gas wird hauptsächlich als Narkosemittel in der Medizin eingesetzt und findet sich auch in Sahnekapseln, die im Handel erhältlich sind. Es ist frei verkäuflich, was den Zugang für viele vor allem jugendliche Nutzer erleichtert. Daria Aldick, Leiterin der Beratungsstelle Sucht und Prävention, warnt eindringlich vor den gesundheitlichen Risiken, die mit dem Konsum von Lachgas verbunden sind. „Die Inhalation kann zu extremen gesundheitlichen Folgen führen, darunter Sauerstoffmangel, Bewusstlosigkeit und sogar schwere Hirnschäden,“ erklärt sie.
Aktuelle Situation im Schwalm-Eder-Kreis
Trotz der steigenden Berichte über den Konsum von Lachgas in anderen Regionen, merkt die Polizei im Schwalm-Eder-Kreis bisher keine Vorfälle im Zusammenhang mit dieser Substanz. Martin Stumpf, Jugendkoordinator der Polizei, berichtet, dass er eng mit den Schulen des Kreises zusammenarbeitet und dort keine Probleme festgestellt werden konnten. „Uns sind keine Vorfälle bekannt. Aber wir beobachten die Entwicklung genau,“ sagt er.
Die Rolle der sozialen Medien
Überraschenderweise hat sich der Konsum von Lachgas unter Jugendlichen auch zu einem trendigen Phänomen entwickelt, wobei viele von ihnen Videos während des Konsums auf Plattformen wie TikTok teilen. Dies könnte den Eindruck verstärken, dass der Konsum harmlos ist, was in der Realität nicht der Fall ist. „Es wirkt witzig, ist aber äußerst gefährlich,“ betont Aldick.
Präventionsansätze und gesetzliche Maßnahmen
Das Thema Lachgas ist nicht nur ein lokales Problem, sondern zieht die Aufmerksamkeit von Bundespolitikern auf sich. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bereits angekündigt, härtere Gesetze im Umgang mit Lachgas zu erlassen. Dies könnte möglicherweise helfen, den Missbrauch in der Zukunft zu reduzieren und Jugendliche besser zu schützen.
Zukunftsausblick
Auch wenn der Schwalm-Eder-Kreis bisher keine signifikanten Vorfälle registriert hat, zeigte eine Zunahme von Anfragen zur Suchtberatung in Kassel, dass das Thema Lachgas nicht ignoriert werden kann. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass solche Trends von urbanen Zentren in ländliche Gebiete übergreifen,“ merkt Aldick an. Das Bewusstsein für diese Problematik muss geschärft werden, damit rechtzeitig Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können.
– NAG