In einer umfangreichen Kontrollaktion auf der Autobahn A4 wurden Lebensmitteltransporter durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Oberbergischen Kreises, in Zusammenarbeit mit der Polizei, gründlich überprüft. Diese Initiative zielt darauf ab, die Sicherheit und hygienische Handhabung von Lebensmitteln im Straßenverkehr zu gewährleisten. Insbesondere wurden Fahrzeuge überprüft, die möglicherweise Lebensmittel transportieren, um Verstöße frühzeitig zu erkennen und zu ahnden.
Bei dieser Kontrolle wurden rund 40 Fahrzeuge angewählt, von denen etwa 20 genauer inspiziert wurden. Der Schwerpunkt der Überprüfungen lag auf den Transportern, insbesondere den Kleintransportern und großen Lkw mit Anhängern. Neben der Erfassung kleinerer Hygienemängel in neun Fällen, die durch mündliche Hinweise geahndet wurden, zeichnete sich ein ganz besonderes Fahrzeug als schwerer Verstoß aus.
Ein Schock bei der Kontrolle
Der besagte Kleintransporter fiel vor allem durch einen kritischen technischen Zustand auf. Die Polizei, unterstützt von Beamten des Verkehrsdienstes Gummersbach, bemerkte, dass die Blattfedern des Fahrzeugs komplett auflagen und somit keinen Federweg mehr aufwiesen. Dies stellte ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar. Doch das war nicht der einzige Grund zur Besorgnis.
Die Überraschung kam beim Öffnen der Türen des Transporters. Die Kontrolleure waren schockiert, als sie entdeckten, dass das Fahrzeug bis zur letzten Ecke mit verschiedenen Lebensmitteln voll beladen war, darunter auch Tiefkühlwaren, die dringend einen Transport bei Temperaturen von mindestens -18 Grad erforderten. Das in diesem Transporter verbaute Kühlsystem war jedoch nicht ausreichend, da es unter normalen Bedingungen lediglich eine Temperatur von +7 Grad erreichen konnte.
Zusätzlich stellte sich heraus, dass viele der importierten Lebensmittel unzureichend oder gar nicht gekennzeichnet waren, was gegen die Vorschriften verstößt. Ein besonders alarmierendes Detail war die fehlende Ladungssicherung, was in Kombination mit der schweren Überladung von 1,7 Tonnen bei einem zulässigen Gesamtgewicht von nur 3,5 Tonnen zu einem ernsthaften Problem wurde.
Die Polizei führte eine begleitete Fahrt zur nächsten Waage durch, wo das Übergewicht bestätigt wurde. Daraufhin war es notwendig, die überschüssige Ladung auf zwei weitere Transporter zu verteilen. Diese wurden anschließend versiegelt und zur zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde in Duisburg gebracht, wo sich der Hauptsitz des betroffenen Unternehmens befindet.
Weitere Verstöße und Verdachtsfälle
Die Kontrolle beschränkte sich nicht nur auf den einen Transporter; bei weiteren Fahrzeugen wurden ebenfalls Mängel festgestellt. In mehreren Fällen war die Ladungssicherung unzureichend, und es traten Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht auf. Diese Verstöße zeigen, wie wichtig regelmäßige Kontrollen im Bereich des Transportsektors sind, um die Sicherheit und die korrekte Handhabung von Lebensmitteln zu gewährleisten.
Darüber hinaus beschlagnahmte die Polizei den Führerschein eines Fahrzeugführers und entnahm zwei Blutproben, da der Verdacht auf Drogenkonsum bestand. Dieses Vorgehen verdeutlicht, dass Sicherheit und Gesundheit nicht nur beim Transport von Lebensmitteln gewahrt werden müssen, sondern auch die Verkehrstüchtigkeit der Fahrer eine zentrale Rolle spielt.
Diese umfassende Kontrollaktion hebt die Notwendigkeit hervor, strenge Vorschriften im Lebensmitteltransport einzuhalten, um sowohl die Gesundheit der Verbraucher zu schützen als auch die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.