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Massive Proteste in Belgrad: Widerstand gegen Lithium-Abbau wächst

Zehntausende Menschen demonstrieren am vergangenen Wochenende in Belgrad gegen den geplanten Lithium-Abbau, da Umweltschützer die potenziellen Schäden für Mensch und Natur anprangern und fordern, dass es im Jadar-Tal kein Bergwerk geben darf, während die serbische Regierung unter Druck von internationalen Partnern für das Projekt grünes Licht gegeben hat.

In Serbien sorgt ein geplantes Lithium-Bergwerk für massive Proteste und öffentliche Debatten. Die Demonstranten, darunter viele Umweltschützer, zeigen sich besorgt über die Auswirkungen des Rohstoffabbaus auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. In Belgrad versammelten sich am vergangenen Wochenende zehntausende Menschen, um gegen das Vorhaben zu demonstrieren, was auf tiefere gesellschaftliche Spannungen hinweist.

Die Dimension des Protests

Schätzungen der Polizei zufolge nahmen zwischen 24.000 und 27.000 Menschen an den Protesten in Belgrad teil. Die Teilnehmer versammelten sich auf einem zentralen Platz, um ihre Forderungen unter dem Motto «Es wird keine Bergwerke geben» zu bekräftigen. Darüber hinaus besetzten einige Protestierende die Gleise an zwei Bahnhöfen, was zu erheblichen Störungen im Zugverkehr führte. Diese Aktionen stehen im Zusammenhang mit einer breiteren Bewegung, die sich in mehr als 40 Städten des Landes formiert hat.

Politische Reaktionen

Der Innenminister Ivica Dacic kritisierte die Aktionen der Demonstranten scharf und bezeichnete die Blockaden als schwere Verletzung der öffentlichen Ordnung. Er deutete rechtliche Schritte gegen die Protestierenden an und versprach, dass die Polizei hart gegen solche Aktionen durchgreifen werde. Diese Aussage könnte die bereits aufgeheizte Stimmung weiter anheizen und zu weiteren Spannungen zwischen der Regierung und der Bevölkerung führen.

Kontext des Lithium-Bergbaus

Serbien verfügt über Europas größtes Lithium-Vorkommen im Jadar-Tal, das für die Produktion von Elektroautos von entscheidender Bedeutung ist. Im Juli 2023 erteilte die serbische Regierung die Genehmigung zur Förderung, nachdem das Projekt zuvor auf Druck der Umweltschützer gestoppt worden war. Dies wirft Fragen bezüglich der Prioritäten der Regierung auf, die einerseits wirtschaftliche Interessen verfolgt, andererseits jedoch der dringenden Notwendigkeit Rechnung tragen muss, die Umwelt zu schützen.

Internationale Aspekte und lokale Auswirkungen

Die serbische Regierung hat in Zusammenarbeit mit der EU und Deutschland eine Absichtserklärung zur umweltfreundlichen Förderung des Lithium-Vorkommens unterzeichnet. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Europa versucht, die Abhängigkeit von Lithiumlieferungen aus China zu verringern. Aktuell kontrolliert China einen erheblichen Teil der globalen Lithium-Versorgung, was das Vorhaben von Belgrad umso komplizierter macht. Viele Einwohner befürchten jedoch, dass die wirtschaftlichen Vorteile des Bergbaus die potenziell katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Trinkwasserversorgung überwiegen könnten.

Sprachrohr der Bürger

Während der Proteste äußerte die Schauspielerin Jelena Stupljanin ihre Bedenken über die Prioritäten der Regierung. Sie stellte die Frage: «Ist es Patriotismus, einem multinationalen Unternehmen zu helfen, oder ist wahrer Patriotismus der Kampf für saubere Luft, sauberes Land und Wasser?» Diese Dringlichkeit macht deutlich, dass die Bürger und Umweltschützer eine klare Botschaft an ihre Regierung senden wollen: der Schutz der Umwelt muss vor den wirtschaftlichen Interessen stehen.

Die zukünftigen Entwicklungen in dieser Angelegenheit könnten nicht nur die politischen Beziehungen innerhalb Serbiens beeinflussen, sondern auch die internationale Wahrnehmung des Landes im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz. Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Tage könnten weitere Aktionen der Protestierenden mit sich bringen.

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